Deschek vom Message. Gebts ma an grünen Avatar heast!
Die Wiener Rap-Community trauert um Ciko Baba, der vergangene Woche völlig überraschend verstorben ist. Im Alter von nur 35 Jahren erlag der Rapper und frühere DJ den Folgen eines Herzinfarktes.
Einst bildete Ciko Baba gemeinsam mit seinen Homies Ali Capone, Beloskoni (aka Platnum) und AmirBeatz die Streetrap-Formation Bludzbrüder. Die im Kollektiv Stonepark verwurzelte Crew war vor allem in den späten 00er-Jahren und frühen 10er-Jahren aktiv, widmete sich in den Texten neben battlelastigen Representern verstärkt gesellschaftspolitischen Problemen, besonders aus der Sicht von Migrantenkindern. Als einziges Mitglied der Bludzbrüder rappte Ciko Baba in seiner Muttersprache Türkisch, während seine Kollegen ausschließlich deutschsprachige Texte verfasst haben. Die Bludzbrüder haben zwei größere Longplayer veröffentlicht – auf ein Mixtape aus der Gründungsphase folgte 2011 das breitenwirksame Album „Blockjunge“. Vor allem „Mektup pt. II“, „Königsklasse“, „Erzogen von der Straße“ sowie „F.D.P. Fick die Polizei“ erhielten als Single-Auskopplungen Aufmerksamkeit.
Neben durchaus provokant vorgetragenen gesellschaftlichen und politischen Themen reflektierte Ciko Baba auf den emotionalen, persönlich gehaltenen Tracks auch seine Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen in Wien – er zog als Vierjähriger mit seinen Eltern nach Österreich. Weiters thematisierte er seine dreijährige Haftstrafe, die er als junger Erwachsener wegen Drogenhandels und -schmuggels aufgebrummt bekommen hatte. Die Zeit im Gefängnis lässt sich als Wendepunkt im Leben und auch als Wegbereiter für das musikalische Schaffen von Ciko Baba beschreiben, wagte er doch kurz nach der Entlassung seine ersten Gehversuche als Rapper. Zuvor war er ausschließlich als DJ in Erscheinung getreten. Beim Texten und Rappen fand er mit seinem Freund und späteren Bludzbrüder-Kollegen Ali Capone rasch einen geeigneten Mentor, die beiden pushten sich gegenseitig.
„Blockjunge“ stellt das jüngste Release der Bludzbrüder dar. Die Formation ist nunmehr seit einigen Jahren nicht mehr aktiv. Während seine Kollegen seither zumindest punktuell neue (Solo-)Tracks veröffentlicht haben, gab es seither keinen musikalischen Output von Ciko Baba. Ohne Zweifel bleibt er als einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Streetrap-Szene in Erinnerung – mögest du in Frieden ruhen, Ciko Baba!
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