I'm putting pistols in faces at random places. Free LX!
Text: Wanja Bierbaum
Fotos: Moritz Nachtschatt
Nachdem die letzten Töne der Vorband ANT ANTIC im ausverkauften Porgy & Bess verhallen, kommen auch die letzten Gäste aus der lauen Frühlingsnacht in den sommerlich temperierten Saal. Ohne großes Umschweifen betritt die Band ROBB die Bühne – zum Release der „Heat EP“ heute mit geterzter Unterstützung einer Background-Sängerin. Spätestens nach dem zweiten Song „FOURBYFOUR“ kreisen die ersten Zuschauer verstohlen mit den Hüften und die Stimmung im Raum wird von Note zu Note ausgelassener.
Die neuen Songs „Goldmind“ und „Down With It“ (mein persönlicher Favorit) schalten nun endgültig bei allen im Saal den Schalter von „Alltag“ auf „Soul“. Die Herzlichkeit und gute Stimmung, die auf der Bühne herrscht, spiegelt sich im Applaus und den heißen Wangen des Publikums wider. Keyboard-Synthies und jazzige Gitarren-Riffs umzeichnen den groovy Beat des Schlagzeugs, untermalt von meisterhaften Bass-Lines und der sinnigen Background-Stimme – ein Rahmen, den Sänger Rob mit hauchiger, aber bestimmter Stimme zu einem musikalischen Gemälde zeichnet. Das Gesamtergebnis hätte Größen wie Curtis Mayfield oder Donny Hathaway zum Tanzen gebracht.
Der Spagat zwischen Mainstream-tauglichen Hooks und der musikalischen Gratwanderung, die jeden Soul-Liebhaber glücklich macht, scheint das wesentliche Merkmal des Sounds zu sein. Und ob ruhig oder schnell, jeder im Raum nimmt den Rhythmus in sich auf und lässt sich von den begnadeten Musikern in den Frühling geleiten. Das hohe Maß an instrumentalem Können der Band sollte an dieser Stelle ein weiters Mal unterstrichen werden – ein Gitarrist, der ganze Strophen durchsweept, eine Background-Sängerin, die, hätte man sie nicht gesehen, so klar wie vom Band klingt, ein Drummer, der zu jeder Stimmung die richtige Tom findet, ein Keyboarder, der die Damenwelt mit einer filmreifen Piano-Einlage dahinschmelzen lässt und der Bassist, der als Kind wohl in den Groove-Kessel gefallen sein muss. Zuletzt Sänger Robert, der seine Stimme sanft, wie mit Schmetterlingsflügeln, um das Konstrukt der Band gleiten lässt und jeden Song mit einem strahlenden Lächeln beendet.
Fazit: Ein Abend voller Soul und Rhythmus entlässt die Menschen warmen Herzens und mit verschwitzen Gesichtern in die laue Nacht. Ich freue mich auf das nächste Mal. Schön zu sehen, dass Wien nach wie vor eine unglaubliche Diversität an Musik zu bieten hat.
Die „Heat EP“ kann man hier vorbestellen.
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