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Die Soul-Band ROBB ist mittlerweile nicht nur den Wienern ein Begriff, die Jungs bekommen auch international immer größere positive Resonanz. Die großartigen Eigenkompositionen des Sängers werden an allen Ecken und Enden von der Brillanz der Band zu wunderschönen, modernen Soul-Nummern verzaubert. Und mit ihrer Clay Ep haben sie jetzt auch endlich eine Scheibe vorzuweisen, die auf der einen Seite auf musikalisch hohem Niveau glänzt und auf der anderen Seite mit jedem Ton Lust auf mehr macht. Ich hab mich mit dem sympathischen Sänger Robert auf ein Pläuschchen ins Museumsquartier gesetzt, um die wenigen ruhigen Minuten vor der Release Show, für die ROBB vom Café Leopold eingeladen wurde, für ein kleines Interview zu nutzen.
TM: Deine Homebases sind Wien und Berlin? Mit amerikanischem Hintergrund? Robb: Also eigentlich komm ich aus Münster. Ich bin Halb-Ami und bin in Deutschland groß geworden und seit ich ein kleiner Junge bin, sind meine Eltern mit mir gependelt und haben immer, bis die Schule richtig anfing, in den Staaten gelebt. Mein Dad kommt aus Michigan und das ist so mein US-Background. Berlin eigentlich nur peripher durch Freunde.
Und wo wohnst du wirklich zurzeit? Ich wohne in Wien. Vor vier Monaten bin ich in die Burggasse gezogen. Wir produzieren auch eigentlich alles hier. Das heißt, der kreative Prozess passiert auch in Wien? Wir haben unsere ganze kreative Basis hier in Wien. Zwar haben wir in Deutschland viele Bekannte, mit denen wir zusammen arbeiten. Aber alle Kreativen – von Filmschaffenden bis zu Fotographen – habe ich hier über die letzten Jahre in Wien kennengelernt.
Genau. Meine Songs schreibe ich ca. seit ich 15 bin.
Schreibst du dann alle Lieder allein? Meistens, ja. All unsere Tracks basieren darauf, dass man sie allein mit Stimme und z.B. Klavier oder Gitarre spielen kann. Und so fängt es dann auch meistens an. Also ich sitz dann am Klavier und schreibe etwas. Ich wohne mit Ross, unserem Bassisten, zusammen, das heißt, wir überlegen uns danach zusammen, wie wir das Bandarrangement gestalten. Dann wird sowieso alles auseinander genommen. Wir sind eine Band und ich würde nie sagen: „Hier sind die ausnotierten Dinger, macht mal.“ Das Gerüst ist zwar mein Song, aber jeder schaut, ob er darin etwas finden kann, was er geil findet und ausbauen kann.
Dein Name ist Robert. Der Bandname ROBB mit zwei B. Was steckt dahinter? Nun, eigentlich ganz banal. Eben weil es kein Soloprojekt ist und wir eine Band sind und zusammen an den Sachen arbeiten. Gleichzeitig sind wir alle keine großen Fans von komplett abstrakten Bandnamen. Ich hab schon immer gesagt, ich probe mit meiner Band und die Band hat gesagt, wir proben mit Rob. Wir sind eine Band und das zweite B steht schlicht und ergreifend für Band.
Dann erzähl’ doch mal etwas über deine Band. Woher kennt ihr euch? Wir haben uns bei diversen Sessions kennengelernt und haben ziemlich früh gemeinsame Interessen gefunden. Echt alles wahnsinnig gute Musiker, die auch viel spielen. Den Ross, mit dem ich ja auch zusammen wohne, hab ich bei einer Studio Session kennengelernt. Da haben wir zusammen etwas eingespielt – so kam eines zum anderen.
Wann war der Punkt, an dem ihr gemerkt habt, dass eure Musik wirklich populär wird? Das war eigentlich immer so stichpunktartig. Jetzt merkt man es aber doch noch einmal anders, vor allem durch unser physisches Release. Da wird man einfach anders wahrgenommen: Nämlich als Musiker, die auf längerfristige Weise Musik machen und wo man sicher sein kann, dass da auch mal ein Album kommen wird.
Hätte aus der aktuellen Clay Ep eigentlich ein Album werden sollen? Es war bei uns so, dass wir erst einmal dieses Kapitel abschließen wollten. Wir wollten nicht noch ein halbes Jahr weiter produzieren, bis wir ein Album releasen, auf dem dann 5-6 Tracks drauf sind, die es schon gibt. Deswegen haben wir gesagt, wir formieren einen Plan, bei dem es nicht unbedingt ein Imperativ ist, dass ein Album released werden muss, damit weitere Releases passieren können. Ich kann mir vorstellen, dass davor vielleicht noch eine Ep zustande kommt oder ein Mixtape.
Eure Musik ist sehr Soul-lastig. Hast du einen besonderen Zugang zu diesem Genre? Motown. Mit Papa beim Autofahren Oldie-Channels hören. Ich bin einfach mit Donny Hathaway und Stevie Wonder aufgewachsen.
Ich persönlich bin ja großer Fan von den Remixes eurer Lieder. Wie sieht es – jetzt nach dem Release eurer Clay Ep – mit Remixes aus? Ich kann nichts Definitives sagen, aber wir haben glücklicherweise Leute in unserer Umgebung, die gesagt haben, dass sie gerne etwas machen würden. Schauen wir doch, was wir da klanglich noch rausholen können. Von daher könnte ich mir gut vorstellen, dass es da noch mehr geben wird.
Wie sieht es denn mit einem Label aus? Für die EP haben wir unser eigenes Label gegründet.
Das heißt, ihr wollt auf der Indie-Schiene weiter machen? Oder würde ein Major Label auch passen? Das kann man nur ganz schwer pauschalisiert sagen. Im Endeffekt kommen große Angebote immer mit schwierigen Entscheidungen. Ich glaube, gerade weil wir Musik machen, die nicht vollkommen Underground ist, ist es meiner Meinung nach immer noch wichtig, dass man einen authentischen Indie-Charakter behält. Also wir wollen das schon weiter aus dem Indie-Gedanken herausleben – da kommen wir her. Aber wir sind grundsätzlich allen gegenüber offen, die mit uns arbeiten wollen. Und mittlerweile gibt es fantastische Künstler, die auf Major-Labels unter Vertrag sind, bei denen die Label-Vertreter aber verstanden haben, was die Künstler im Speziellen ausmacht und wie man sie positionieren muss. Und es bleibt dabei zugleich ehrliche und authentische Musik. Wenn wir so jemanden finden, warum nicht. Für die Ep war unsere Entscheidung auf jeden Fall die richtige.
(Interview by edHardygirl14)
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