Es ist rammelvoll im Viper Room. Es wirkt, als wären da einige aus ihren Höhlen gekommen, die schon lange nicht mehr auf einer ähnlichen Veranstaltung waren. Aber den Unterwega darf man einfach nicht verpassen. Der von vielen als der wohl beste MC des Landes gereiht, war nach Jahren der Versenkung wieder live zu sehen.
Kroko Jack facklet nicht lang und sofort gehen alle ab. Unter den ersten Liedern ballert er gleich mal „Mic Jack“ raus – was für eine Granate. Jack flowt so krass, dass es fast keinen Back-up Smc Chef Mc (SMC) braucht. Die Frage ist überhaupt, ob ein MC von seinem Kaliber nicht alleine viel präsenter wäre? Vor allem, wenn es einen enormen Unterschied in Style und Skills gibt, wie bei den beiden gestern Abend. Ebenso offen bleibt die Frage, wieso DJ Crum, der das Instrumental für die aktuelle Hitnummer „Bankomat“ produzierte, nicht auch der Live-DJ war.
Nach kurzem Vorspiel geht Kroko Jack unter Jubel der Meute auf die Bühne. Der Viper Room, in dem sich sonst eher die Metal-Fraktion zu dunklen Sounds die Haarwurzeln aus der Kopfhaut bangt, ist mit HipHop Fans gefüllt und kocht – spätestens bei seiner neuen Hitsingle „Bankomat“ brüllt dann auch der letzte im Keller die Rick-Ross-meets-Slangster-Hook mit. Relativ schnell ist es dann auch wieder vorbei, eine kleine Zugabe mit Fick Rick gibt’s noch. Doch die Erwartungshaltung vieler auf eine Zugabe aus seiner langen Werkliste wie etwa S&G Nummern, Tracks des Tibor Focos Projekts oder gar die legendäre Rückgrat Nummer Dreckige Rapz elektrisiert den Raum. Leider vergebens.
Was übrig bleibt von diesem Abend? Die Erkenntnis: Jack is definitv back und zerstreute mit seiner Show alle Zweifel, ob er es noch ebenso tight bringen würde wie eh und je. Die Raps sitzen, Luft ist da, ebenso wie Luft nach oben, was die die Show an sich betrifft. Denn mit einer professionell geplanten Show würde dieser Mann jede Venue in Grund und Boden spielen. Denn eines ist sicher: die Rapfans lieben ihn und er liebt Rap! Und das spürt man.
(by edHardygirl14)
