Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
Ich hab sie recht im Geheimen vorbereitet und erst einen Tag vorher eine Ankündigung in Form des Cover-Artworks herausgegeben„, sagt The Unused Word selbst zu ihrer neuen EP, die völlig überraschend und ohne Video vor ein paar Tagen erschienen ist. Der Hauptgrund für diese unkonventionelle Herangehensweise ganz ohne viel Promo und Presstextschreiberei führt die Musikerin darauf zurück, dass viele Menschen bereits von großen Datenmengen überrollt werden und auch die Musiker selbst durch diese Verwertungsindustrie zur Selbstausbeutung befeuert werden. „Es tun sich so viele Artists so viel an und im Endeffekt hat dieser Move oft wenig Auswirkung darauf, ob dich die Leute hören wollen. Was ich übrigens richtig schade finde, weil da eine Wertschätzungsverschiebung stattgefunden hat und neue Videos und Fotos längst automatisch dazu gehören. (…) Vielleicht ist es auch der Vibe meines Urgroßvaters Viktor Schauberger, der gesagt hat, „Sog statt Druck“. Das verstehe ich jetzt immer besser. Lieber Menschen die Wahl lassen, als sie mit Info zu bombardieren, bis ihr Hirn matschig ist.„
Die Musik nur der Musik wegen machen, mit Spaß aber ohne Stress und ohne Release-Verzögerungen durch Vinylpressungen mitzutragen, das war eines der Ziele hinter der neuen EP. Dahinter stehen aber auch langjährige Weggefährten, die sich um das Cover (Firnwald) und Mastering (Testa) gekümmert haben. Ein paar Tage nach Fertigstellung der Tracks konnte so die EP direkt auf Bandcamp geladen werden. The Unused Word sagt dazu: „Ich hab mir gedacht, hey, ich halte die Leute doch für mündig, warum sollte ich ihnen nicht zutrauen, sich den Release auf Bandcamp zu holen, wenn’s ihnen wirklich taugt.„
„5 (the balance)“ ist ein Zusammenspiel aus Balladen, Raptexten, Klaviermelodien und zarten wie auch düsteren Klangspielereien. Auf den Produktionen von The Unused Word ist sie nicht nur selbst zu hören, sondern auch der österreichische Sänger Harry Jen und Rapper Drug aus Kentucky, mit dem The Unused Word bereits vor sechs Jahren einen gemeinsamen Track veröffentlicht hat. „Wer sich was ganz Arges reinziehen will, möge sich bitte „quantum entanglement“ von seinem Album „home“ anhören.“ Produziert haben neben The Unused Word selbst auch der Steirer MxBeatz, Harry Jen und die Wiener von Soulpeeling.
Neben der EP hat The Unused Word auch an dem Soundtrack zu dem Theaterstück „BARBIS IN BABELAND“ gearbeitet, einem Performical, das die Grenzen von Performance und Popkultur auslotet. „Es macht irre Spaß, es kommen total verrückte Szenen auf den Tisch, und das eröffnet dir ein unglaubliches Spektrum an neuen Möglichkeiten.“ Im Anschluss an die beiden Vorstellungen im WUK kommenden Freitag und Samstag wird The Unused Word auch ein Live- bzw. DJ-Set spielen. Danach startet wieder die Konzertsaison für die Musikerin: Es geht erstmals nach Osttirol zum Pix & Vibes und nach Bayern. Zudem kann man für sie beim Bandcontest des Chiemsee Summer Festivals voten.
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Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute verbessert sie, hievt Beistriche wieder auf ihren richtigen Platz und hält die ganze Bande mit liebevoller Strenge zusammen. Nach dem Dienst im KURIER-Newsroom hört sie dann eine Zugezogen-Maskulin-Platte zum Einschlafen.