Now Reading
Tyler, The Creator – Goblin

Tyler, The Creator – Goblin

„Tyler, The Creator“ ist für das „Game“ gerade so etwas wie ein Toptalent auf den Sprung zum richtig großen Erfolg. Nur muss er sich jetzt stetig Behaupten können. Der junge Rap-Künstler und Producer – Baujahr 1991 – vereint in seinen Produktionen, den klassischen und beattechnisch unkomplizierten Hip-Hop der 1990er bis zur Jahrtausendwende. Die Einflüsse auf seinem jetzigen zweiten Album „Goblin“ sind deutlich in der Vergangenheit festzumachen. Dabei hört man, das Tyler seine Hausaufgaben sorgfältig gemacht hat.  Schon die großen Hip-Hop-Veteranen wie Nas oder Biggie hörten sich die Musik ihrer vorigen Oldschool-Generation an und mischten neue Sachen hinzu.

Das zeigt Tyler in bemerkenswerter Weise auch, weil sein Sound nicht mit den kommerziellen Rap-Tracks seiner Generation zu messen ist. Die Musik und Flows, die man auf „Goblin“ hört gehen weiter zurück, sind stabiler, erreichen beinahe Klassiker-Status. Nun ist Tyler viel zu jung, um sich geistig an die goldene Ära des Rap zu erinnern, trotzdem hat er die Platten aus dieser Zeit – zu seinem Gunsten – genau durchstöbert. Ein Qualitäts-Vorteil, den sich von den neuen Acts, keiner mehr so richtig auf die Fahne schreiben kann. Seine Altersgenossen, jagen den Hits nach, versuchen zu Retten was im Musikbusiness noch zu Retten ist, dabei entsteht zeitlich begrenzte Musik. Auf Goblin hört man echte lange Rap-Tracks, wie man sie früher bei Wu-Tang, dem Flip-Mode-Squad oder Bad-Boy gehört hat. Seine provokanten Lyrics und ausgeprägten Flows machen das Album zu einem sehr guten Beginn für einen der, wenn er auf Kurs bleibt, noch ganz Groß werden kann.

See Also

(Toumaj Khakpour)