Now Reading
In seiner eigenen Welt: Wandl mit „Womb“ // Album

In seiner eigenen Welt: Wandl mit „Womb“ // Album

Mit den Singles „Altbautraum“ und „Double Exposure“ hat uns Wandl in den vergangenen Wochen nach längerer Pause schon gefühlsmäßig eingestimmt – nun ist sein zweites Soloalbum „Womb“ da. 2017 veröffentlichte der Wiener Produzent und Vokalist sein Debütalbum „It’s All Good Tho“. In der Zwischenzeit war er auf Tour mit Bilderbuch, spielte unter anderem am Primavera Sound in Barcelona und war mit einigen Kunstprojekten beschäftigt. Das neue Album ist ein Gesamtwerk, 25 Minuten warme Wohlklänge in Eigenregie produziert. Bereits gestern hat er das Album vorzeitig auf Bandcamp geleakt und mit den Einnahmen Ärzte ohne Grenzen unterstützt, um so den Menschen zu helfen, die gerade in Moria festsitzen.

Musikalisch siedelt sich das Album in gewohnter Wandl-Manier irgendwo in Zwischenräumen an. Er ist und bleibt sein eigenes Genre. Verträumte low-key Beats ziehen sich durch das ganze Album – Melancholie mit einem Schuss Optimismus. Es sind laid-back Tracks, minimal gehalten, alles sehr entspannt. Erst zum Schluss hin wird das Album abwechslungsreicher, bis unsere Ohren am Ende ganz unerwartet von Kirchenglocken penetriert werden und Wandl zum jodeln anfängt.

In den Songs geht es vor allem um Gefühle und Gedanken, um Personen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, Selbstzweifel, die Abhängigkeit von anderen Personen, aber dann auch wiederrum um das Schöne am Alleinsein – „never been so lonely and happy at the same time“. Zwischendurch lässt Wandl auch einfach nur die Beats sprechen und lässt uns mit jazzigen Klavierklängen und unseren eigenen Gedanken zurück. Ein Album für schlaflose Nächte oder auch einfach um die grau-in-grauen Tage in Wien erträglicher zu machen.