In den 60ern und 70ern gab es in Großbritannien eine lebhafte „Kabarett“-Szene, die mit dem gängigen Verständnis vom heimischen Kabarett anscheinend nur bedingt zu vergleichen ist. Viele kleine Nachtklubs boten für den Massen von Arbeitern in den großen Fabriken wochenends Unterhaltung, meist in Form eines Entertainers und einer Live-Band. Aufgrund der großen Zahl dieser Klubs war auch die Musikerdichte sehr hoch, was dazu führte, dass einige Bands ihre Sets, die auf Tanzbarkeit ausgelegt waren, in billigen Studios aufnahmen und anschließend meist auf 7“ herausbrachten. Es ist also doch nicht ganz so überraschend, dass hauptsächlich Funk und Soul gespielt wurde und das auf hohem Niveau. Die Platten sind mittlerweile extrem rar geworden, „Working Man’s Soul“ bringt nun einige Perlen dieser Zeit wieder zum Vorschein.
Die Compilation enthält größtenteils Covers von Nummern, die damals gerade populär waren oder wurden. Das kommt wohl daher, dass es den Klubs kaum erlaubt war aufgenommene Musik von Schallplatten zu spielen. Also finden sich Klassiker wie Work Song, Funky Nassau, Watermelon Man, Light My Fire, Time Is Tight oder Memphis Underground in neuen Arrangements und interessanten Interpretation wieder. Ein Keeper. Untertitel: „Rare funk, rock, soul & jazz from the UK cabaret scene“ – moe
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