Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute…
Beim Vice-Magazin streiken heute die Redakteurinnen, Bundeskanzler Christian Kern „freue sich ganz besonders“, gerade am Internationalen Frauentag die neue Frauen- und Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner vorstellen zu können. Dass Österreich auch 2017 noch einen symbolischen Tag braucht, um der Emanzipation und Gleichberechtigung zu gedenken, wirkt anachronistisch und gleichzeitig doch außerordentlich wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung. Denn der Anteil an Frauen im Parlament ist wieder gesunken und die Gender-Pay-Lücke schließt sich auch nur in Zeitlupe. „Wir sind von echter Gleichstellung immer noch Lichtjahre entfernt, der Kampf muss natürlich weitergehen„, kommentiert Sigrid Maurer, Nationalratsabgeordnete der Grünen, den Weltfrauentag. Außerdem brauche es nach Jahrtausenden des Patriarchats immer den Frauentag – „hoffentlich irgendwann als Freuden- und Gedenktag, um die erreichte Gleichstellung zu feiern„, sagt sie in einem Interview. Mit den Lichtjahren könnte sie allerdings recht haben, denn Frauen verdienen in Österreich noch immer knapp 22 Prozent weniger als Männer, Anpassung im vergangenen Jahrzehnt kaum vorhanden. Und laut einer Umfrage sehen 42 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher unter 45 arbeitende Mütter als „kritisch“.
„Ist halt schade, dass es so was geben muss„, sagt Ben Lingua vom Emzetka-Kollektiv, um kurz danach süffisant hinzuzufügen: „Aber is halt dann auch umso lustiger, mit Klischees zu spielen und bissl zu provozieren.“ Das ist ihm, Emzetka-Kollegen Caballero und Huhnmensch definitiv gelungen. Begleitet von romantisch-gezupften Klängen aus dem Hause Julius Lazer, der mit Alesh the 3st auch gleich für die Cutz sorgt, schwadronieren sie über ATV-Sendungen, Tupperware-Partys und Drogenkäufe.
Huhnmensch, der sich gerade erst über die Dekadenz und die Widersprüchlichkeit der Ballsaison echauffiert hat, knüpft mit dieser „Spaßaktion“, die innerhalb von 15 Stunden entstanden ist, an weniger ernst zu nehmende Vergleiche an. Dabei sind sich die Musiker doch eigentlich einig: WSDG und Huhnmensch stehen für die Gleichberechtigung aller Geschlechter: „Der Tag der Frau ist wie jeder andere auch. Zumindest sollte er das sein.„
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Liebt deutschsprachigen Rap und Taylor McFerrin. In jeder freien Minute verbessert sie, hievt Beistriche wieder auf ihren richtigen Platz und hält die ganze Bande mit liebevoller Strenge zusammen. Nach dem Dienst im KURIER-Newsroom hört sie dann eine Zugezogen-Maskulin-Platte zum Einschlafen.