Das Fm4 Frequency Festival befindet sich seit Dienstag in der 17. Runde und auch heuer hat sich wieder einiges getan: Cashless-Pay, ein ausgebautes Green-Camping und ein Makeover für die Space-Stage. Links und rechts der Bühne befindet sich nun eine Reihe aus vier, in der Größe absteigenden, LED-Screens, am Ende jeweils eine Tribüne. Das Bühnegelände soll dadurch mehr einem Stadion gleichen. Steht man unten, ist davon allerdings nicht viel zu spüren, erst auf den Tribünen kommt der Umbau völlig zur Geltung. Zudem ist der Sound auf der Tribüne klarer als in der Menge, der Blick auf die Show besser und es bleibt genug Platz zum Stehen und Atmen. Wer also rein der Musik wegen kommt und den Moshpits (besonders bei den Rock- und Metal-Acts) gerne entgeht, dem sei die Tribüne ans Herz gelegt! Ein großer Pluspunkt, da sie auch „normalen Festivalgängern“ zugänglich ist.
Das Kerngelände eröffnen in gewisser Weise die Schönbrunner Gloriettenstürmer und laden zum Frühshoppen im Zipfer Hopfengarten. Dort zeigen sie, dass Schlager auch jung und moderner sein kann und überzeugen mit ihrer neuen Single „Lass heute Nacht„.
Erster HipHop-Act des Tages ist Dame. Mit Mace als Support beweist der Salzburger, dass er mittlerweile zu den Größeren im Ö-Rap gehört. Immerhin ist ihm die Space-Stage überlassen und trotz knapp 30°C sind erster und zweiter Wavebreaker nicht gerade schlecht besucht. Mit „Tapetenwechsel“ fordern die Rapper „mehr Color im Deutschrap„. Die Interaktion mit dem Publikum funktioniert einwandfrei, Dame beginnt zahlreiche Sprechchöre und während des Refrains versuchen die Zuschauer mehrmals, den Rapper zu übertönen. Als kleines Extra ist auch Appletree kurz als Feature mit auf die Bühne. Unter lauten Zugabe-Rufen, stimmen Dame und Mace noch „Mein Haus“ an.
Das war dann aber schon die einzige HipHop-Show im Daypark, dafür aber mit gleich drei Rappern auf der Bühne. Den meisten Andrang des Tages erhält die kanadische Rockband Billy Talent.
In der zu zwei Dritteln vollen Halle sorgen Dope D.O.D. auf der UAF-Stage im Nightpark für Stimmung. Die drei Niederländer wissen es, mit dem Publikum umzugehen. Jedoch scheinen englischer Rap und ihre doch aggressiven DnB-Beats nicht für jeden das Richtige zu sein. Nach und nach laufen einige zur gegenüberliegenden Rock-Stage über, wo Positive Kanone u. a. Justin Bieber und Yung Hurn remixen. Einen anschließend nahtlosen Übergang liefern die Foreign Beggars. Ab dem Zeitpunkt ist der uaf-Bereich noch HipHop- und Rap-lastiger, sowohl in Sound als auch im Tanzstil des Publikums.
Alles in allem ein durchaus gelungener erster Tag. HipHop-technisch zwar etwas dürftig, was aber das Line-up am Mittwoch mit Rin, Nimo, Karate Andi, Vince Staples, Yung Hurn und Cypress Hill (in dieser Reihenfolge) wieder wettmacht.
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