"The hardest thing to do is something that is close…
Muhammad Ali wäre am 17. Januar 2022 80 Jahre alt geworden. Der deutsch-französische Sender arte zeigt Ken Burns‘ bildgewaltiges Porträt über den wahrscheinlich größten Sportler aller Zeiten.
Er schwebte wie ein Schmetterling und stach wie eine Biene: Muhammad Ali wurde als dreifacher Schwergewichts-Weltmeister und jüngster Gold-Medaillen-Gewinner bei Olympia zur Box-Legende. Der 2016 gestorbene Muhammad Ali war ein Ausnahme-Athlet, der mit seinem unnachahmlichen „Ali-Shuffle“ die Gegnerschaft verzweifeln ließ. Muhammad Alis Wirken ging aber weit über den Boxring hinaus – auch, weil der als Cassius Clay geborene Sport-Gigant ein Meister der Selbstinszenierung war.
Muhammad Ali, Symbolfiguren für Millionen
Unvergessen sind seine markigen Sprüche und scharfzüngigen Statements, die von einem Selbstbewusstsein zeugten, das Jahre später nur die erfolgreichsten Vertreter*innen der Rap-Zunft ausstrahlten. „I am the greatest, I said that even before I knew I was“ steht nur exemplarisch für Alis Punchlines. Wenn er auftrat, war es stets ein Fest für Journalist*innen. Weil er HipHop war, bevor es HipHop gab. „Muhammad Ali not only influenced hip-hop of course from the rhyming aspect, which is a known fact, but the brash swagger of backing it up: going into the dozens, making predictions. His boldness is hip-hop“, konstatierte etwa Public-Enemy-Frontmann Chuck D in einem Beitrag für das Sportmagazin The Undefeated.
Doch es waren nicht nur die sportlichen Leistungen und die vielen zitationswürdigen Sager, die ihn zum Helden für Millionen, darunter der südafrikanische Freiheitskämpfer und spätere Präsident Nelson Mandela, machten. Es war mindestens zu gleichen Teilen sein gesellschaftspolitisches Engagement. 1967 weigerte er sich, den Wehrdienst anzutreten und für die Vereinigten Staaten in Vietnam zu kämpfen. „I ain’t got no quarrel with them Viet Cong“, lautete sein Statement. Ali verlor mit der Weigerung seinen Titel und seine Boxlizenz. Als er 1970 wieder in den Ring zurückkehren durfte, war er längst zu einer Symbolfigur im Kampf gegen Unterdrückung und Diskrimierung geworden, inner- und außerhalb der USA. Historisch das Spektakel rund um den „Rumble in the Jungle“ 1974 in Kinshasa, den „größten Boxkampf aller Zeiten“ gegen George Foreman, der vor 60.000 frenetischen, „Ali boma ye!“ („Ali, töte ihn!“) skandierenden Zuschauern stattfand.
Acht Stunden Epos
Den Mythos Muhammad Ali beleuchtet der preisgekrönte Regisseur Ken Burns in seiner achtstündigen Doku-Reihe „Muhammad Ali“ (2021). Bis 11. März 2022 ist diese online auf arte abrufbar. Die Dokumentation zeichnet Alis Weg Richtung Box-Olymp nach, thematisiert seine Beziehung zur „Nation of Islam“ und Malcolm X und beschäftigt sich mit den geschichtsträchtigen Kämpfen in Zaire und auf den Philippinen („Thrilla in Manila“, 1974). Ein filmisches Werk, das der Größe Muhammad Alis gerecht wird.
Erstklassiger Soundtrack
Und nicht nur die Bilder sind erstklassig, sondern auch der dazugehörige Soundtrack. So sind Songs von Nina Simone, Wu-Tang Clan, Jimi Hendrix, Mos Def, Anderson .Paak oder Beyoncé zu hören.
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