Mütter und Raps vertragen sich auf den ersten Blick nur selten gut. Ausgehend von den USA, wurde die Beschimpfung von Rapper-Müttern und ihrer vermeintlichen Profession auch im deutschsprachigen Raum für viele zum Usus. Gar nicht so selten schrieben ironischerweise dieselben, aber auch andere Künstler, Liebes- und Dankesbekundungen an ihre eigenen Mütter. Die Message-Redaktion hat zum Anlass des heutigen Muttertags die Nummern von Eminem bis Kamp zusammengestellt…
Auch in anderen musikalischen Gefilden gibt es von Ozzy Osbourne, Metallica, Danzig über Dennis Brown, Sizzla, Sly&Family Stone, Hamilton Bohannon (!) oder auch Wolfgang Ambros zahlreiche Beispiele für die muskalische Umsetzung von Mutterliebe. Doch nur im Rap wurde dabei textlich so sehr ins emotionale und persönliche Detail gegangen. Im österreichischen Rap trifft das vor allem auf Kamp zu, der seine eigene Familiengeschichte auf zahlreichen Nummern in Bruchstücken vorkommen ließ und schließlich mit „Goldene Wolken/Dir Mama“ noch persönlicher wurde. In Wien versuchte sich auch vor einigen Jahren die Wiener Straßenrapformation Bludzbrüder darin, in einer „Mama“-Nummer um Verzeihung zu bitten. Außerdem nahmen sich auch Joshi Mizu, N.I.K.O. und auch Money Boy des Themas an. Andererseits gab es auch ein Favoritner Raplabel, das sich mit Augenzwinkern „Deine Mutter Records“ nannte, während die frühere Plattenfirma von Fettes Brot und Eins Zwo „Yo Mama“ hieß und sich dabei wohl auch auf den Pharcyde „Ya Mama“ -Klassiker bezog.
Die Urmutter der positiven Gefühlshingabe auf diesem Gebiet ist aber wohl 2Pacs „Dear Mama“. Wahrscheinlich gäbe es auch die Hälfte der anderen Themen-Nummern ohne diesen Track nicht. 2Pac erzählt dabei die authentische Geschichte seiner Mutter. Afeni Shakur war Black Panther Mitlgied und stand im Verdacht, an terroristischen Aktionen beteiligt gewesen zu sein – was aber nie bewiesen wurde. Mit Sicherheit hatte sie aber sehr großen Einfluss auf die Politisierung ihres Sohnes. In vielen anderen Nummern anderer englisch- wie auch deutschsprachiger Rapper wiederholt sich das Schicksal der alleingebliebenen Mutter, die sich und die Kinder trotz der widrigen Umstände irgendwie durch das Leben kämpft, ehe der Sohn dann später mit Rap erfolgreich wird. Die bekannteste Ausnahme zu diesem Erzählmuster ist Eminem, der seiner Enttäuschung mehrfach musikalischen Ausdruck verlieh und sein Familien-Schicksal an der Seite von Kim Basinger in „8Mile“ schauspielerisch darstellte.
Andere Rapper, wie zum Beispiel Mac Miller, Jay Z, oder auch Sido und Kanye West, präsentierten sich hingegen mehrfach stolz mit ihren Müttern in der Öffentlichkeit. Besonderes Rampenlicht wurde Donda West, der Mutter von Kanye zuteil. Sie publizierte nämlich ein 240-seitiges Taschenbuch mit dem schönen Titel „Raising Kanye: Life Lessons from the Mother of a Hip-Hop Superstar„. Kanye West fängt sein dortiges Vorwort wie folgt an: „I´ve known my mom since I was zero years old. She is quite dope.“ Keine Angst: Die meisten der folgenden Nummern stehen auf lyrisch höherem Niveau und die, die es nicht tun, können vielleicht auch zum Schmunzeln anregen …
Atmosphere – Mother’s Day
https://www.youtube.com/watch?v=9j89TGjzIak
2Pac – Dear Mama
Kamp – Goldene Wolken/Dir Mama
Ghostface Killah – All That I Got Is You
Brand Nubian – Momma
Sido – Mama Ist Stolz
Bludzbrüder – Mama
Bushido – Nur Für Dich (Mama)
Kanye West – Hey Mama
Nas – Dance
Mac Miller – I’ll Be There
Snoop Dogg – I Love My Moma
Canibus – I Honor U
Goodie Mob – Guess Who
Eminem – Headlights
Evidence – I Still Love You
Herr von Grau – Mama
Fard – Madar
Alpa Gun – Anam Icin (Für Mama)
Kollegah – Alles was ich hab
Jeyz – Mamma
Flipsyde – Angel
Lil B – Dear Mama
D-Flame – Mom Song
GZUZ – Hinterher
Bushido – Oma Lise
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