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Könige des Donaukanals – STSK, Crack Ignaz, Gold Roger, Veedel Kaztro & Johnny Rakete live

Könige des Donaukanals – STSK, Crack Ignaz, Gold Roger, Veedel Kaztro & Johnny Rakete live

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„Es ist immer gut, mit einem Klassiker zu beginnen!“ Kaum spricht Shawn The Savage Kid das aus, ertönen schon die ersten Klänge von „Bier in meinem Wohnzimmer„, das er zusammen mit seiner RC Gäng aufgenommen hat. „Das Flex Cafe ist mein Wohnzimmer!“, hallt es nach. Shawn The Savage Kid ist sichtlich gut gelaunt. Der Text sitzt trotz Doppelreimen, die Stimme klingt wie von der gemasterten Aufnahme und das Publikum wird animiert. Als Erster von fünf Acts zu spielen, bedeutet auch Vorarbeit für die noch wartenden Musiker zu leisten. Das meistert STSK problemlos. „Wer ist der beste Rapper Wiens?“, fragt der gebürtige Regensburger die Zuhörer. Während die noch schweigen, grinst Shawn amüsiert und wirft die Antwort selbst ein: „Moneyboy!“ Ohne Backup-MC bringt er abwechselnd ältere Songs wie „Goamädchen“ oder „Müsli“ und Tracks wie „Strandmatte“ aus seinem Debüt-Album „Lowlife Schickimicki“, welches am 30. Oktober erscheint.

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DJ Densen, der STSK an den Turntables unterstützt hat, muss für den nächsten Act weichen. Crack Ignaz hat seinen eigenen DJ mitgenommen. Produzent Wandl kommt mit Trainingsjacke und Effekt-Mikro auf die Bühne; es gefällt ihm sichtlich, die runtergepitchten Parts von Ignaz‘ Songs zu übernehmen. „Der blödelt immer so viel herum“, wirft Crack Ignaz ein, worauf ein tiefes „I’m sorry“ von Wandl folgt. „Herbert Prohaska„, „Based im Nebel“ und „Elvis“ lassen die Gödlife-Fans durch lila Nebelschwaden taumeln. Spätestens bei „König der Alpen“ springen die Leute durch den wenig beleuchteten Raum und schreien: „I bin a fescha Motherfucker!“, Crack Ignaz bleibt den Scheinwerfern lieber fern. Nur sein blonder Afro leuchtet im rot-schimmernden Licht.

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Auf die Zugabe-Aufrufe reagiert Crack Ignaz nicht – „Keine Sorge, der kommt schon nochmal“, versucht der nächste auf der Bühne, Johnny Rakete, zu beruhigen. Auch sonst versucht der deutsche MC mit seiner obligatorischen Haube das Publikum auf seine Seite zu ziehen: „Ich mag Österreich, ihr raucht gutes Gras und ich liebe Schnitzel“. So gewinnt man Wiener Herzen. Veedel Kaztro, der nur ein paar Tracks später das Podest erklimmt, berappt die Kölsch-Münchner-Freundschaft sowie seine menschliche Mutter und den Kater als Vater. Als letzter Rapper kommt Gold Roger hinzu, der gleich seine Leidenschaft für die Power Rangers offenbart, aus dem Leben eines Taugenichts erzählt und auch eine politische Ansage macht. „Ich habe gehört, ihr habt auch gerade so ein Nazi-Problem wie wir in Deutschland.“ Für den Song über seinen Freund „Yunus“ fordert Gold Roger auf, „Nazis raus“ zu schreien. Das Wiener Publikum kommt dieser Aufforderung gerne nach, auch das an Freundeskreis-angelehnte „Schiene der Geschichte“ wird bemüht mitgerappt.

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Die drei Rapper wechseln sich am Mikrofon ab, erzeugen Energie durch ihre impulsiven Raps und wechseln derartig oft ihre Plätze, dass sogar die Bühne sich öffnet und einen Spalt erzeugt, in dem später einer der Rapper für ein paar Sekunden verschwindet. Kurz vor Schluss geben auch Shawn The Savage Kid und Crack Ignaz noch jeweils einen Track, Wandl stürmt dafür ins Publikum und tanzt überschwenglich zu „Gwalla„. „Astreiner HipHop“, hört man beim Hinausgehen einen Konzertgast sagen. Ja, die Leute im Flex Cafe bleiben begeistert zurück. So sympathische, unaufgeregte Musiker in unverfälschter Atmosphäre machen ein gutes HipHop-Konzert aus. „Leiwand“ heißt das auf Wienerisch.

Weitere Bilder vom Konzert:

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Fotos: Niko Havranek
Text: Julia Gschmeidler