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Von wegen „Human“: Sevdaliza, die Zentaurin // Video

Von wegen „Human“: Sevdaliza, die Zentaurin // Video

If Delilah and FKA Twigs had a baby, it would be SEVDALIZA. It’s a very, very beautiful baby“, ist die Reaktion eines Hörers auf das neue Video der Sängerin und Produzentin aus Rotterdam. Und er hat Recht. Dabei ist Sevdaliza noch gar nicht lange im Musik-Geschäft, die Welt hat sie davor eher als Athletin bereist. „Doing professional sports, you’re forcing yourself to do better and to give more, and that becomes your way of doing things, but it doesn’t necessarily make you happy. You’re like a robot and you don’t know how to not do that. With music, I turned it around. I started following my feelings, and I had never felt something like this„, erzählt die ehemalige niederländische Basketball-Nationalspielerin in einem Interview. Ohne Noten lesen oder ein Instrument spielen zu können, beginnt sie schließlich damit, sich im Studio zu verschanzen und sich selbst beizubringen, wie Ableton funktioniert und wie sie mit ihrer Stimme umzugehen hat – mit der Disziplin, die sie so gut aus dem Profisport kennt.

Eine weitere Leidenschaft der Sängerin, die mit ihrer Familie aus politischen Gründen den Iran verlassen musste, ist das Visuelle. Bereits beim Video zu „That Other Girl“ aus der „The Suspended Kid“-EP hat sie sich vom sonstigen Pop-Video-Einheitsbrei abgegrenzt: mit einem surrealen 3D-Experiment, für das neuartige Scan-Technologien zum Einsatz gekommen sind. Da wundert es nicht, dass sie Regisseur David Lynch oder Paolo Nutini mit seinem fulminanten Video zu „Iron Sky“ zu ihren Inspirationsquellen zählt.

Im Video zu „Human“ spielt Sevdaliza – nach ihrem eigenen Konzept – wieder einmal mit der Verschmelzung von Realität und Fiktion: Mit Hufen statt Beinen steht sie in der Mitte einer noblen Reiterhalle, die an die Spanische Hofreitschule erinnert, und wird dabei von schmierigen, aufgegeilten Männern angestarrt. Die ordinären Blicke halten sie aber dennoch nicht davon ab, sich einem hypnotisierenden Tanz hinzugeben. The basic human need to be watched was once satisfied by God. Now, the same functionality can be replicated by man. This is the tale of a voyeuristic consumerism nightmare„, sagt sie selbst über das Video und nimmt damit Bezug auf die aktuelle Sexismus-Debatte in den USA unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump.

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Mit dem Video-Release kündigt Sevdaliza ihr noch unbetiteltes Debüt-Album an, das 2017 erscheinen soll. Weiterer Anspieltipp: Ihr Feature mit dem Pariser Produzenten STWO, auf dem sie auch schon singt: „We’re just humans, nothing more„.