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Musikalische Farbenspiele: „A COLORS SHOW“

Musikalische Farbenspiele: „A COLORS SHOW“

COLORS

COLORS
Autoplay auf YouTube funktioniert zwar auf Partys, bei denen sowieso keiner auf die Musik hört, aber um coole neue Musik zu entdecken, reichen die Algorithmen meistens nicht. Entweder passt die Musik gar nicht zur Stimmung oder sie ist sowieso schon ausgelutscht. Da kommt COLORS ins Spiel: Ein Studio in Berlin und ein Channel auf Youtube, der für KünstlerInnen aus der ganzen Welt eine Plattform erschaffen hat, die den Fokus auf die einzigartige Performance seiner Gäste legt. Und ihnen eine Farbe zuteilt. „ALL COLORS, no genres“, so das Motto. So ist im Studio letztendlich nicht viel zu sehen, eben nur die Künstler und „ihre“ Farbe. Kürzlich haben wir etwa über die Performance von Crack Ignaz berichtet: Violett ist die Farbe seines Tracks „Oder ned“.

Natürlich ist ein Auftritt auf der Plattform alleine keine Qualitätsgarantie, an gutem Geschmack fehlt es dort aber offensichtlich nicht. Von Newcomern bis zu Chart-Profis, jeder Studioauftritt besticht durch eine simple, ästhetische Optik und eine neue, spannende Interpretation der eigenen Songs. Viele der Aufnahmen sind nicht mit den offiziellen Versionen zu vergleichen und obwohl bei der Auswahl der Tracks nicht auf Genres geachtet wird (oder gerade deswegen), ist bei allen ein gewisser „COLORS-Touch“ zu erkennen. Man könnte da jetzt wieder versuchen, den Stil als „Urban“ oder „Independent“ zu beschreiben. Damit täte man dem Phänomen aber nicht genüge. Tatsächlich scheint es einfach so, als würde jeder Künstler einen ehrlichen Vibe erschaffen. Fast gezwungenermaßen, denn der Fokus liegt nur auf ihnen.

Die Idee dahinter ist simpel. Statt Musikvideos, die einen Song zwar unterstützen und ein eigenes Kunstwerk darstellen können, aber auch einen zusätzlichen Reiz für unsere Sinne darstellen, sieht man nur einen Künstler oder eine Band vor einem farbigen Hintergrund, abgestimmt auf Stimmung und Aussehen der Auftretenden – es zählen Mimik, Gestik, Körpersprache und natürlich der Sound. Man ist quasi live im Studio dabei. Vermutlich ist das auch der Grund dafür, dass man auf dem Channel ganz außergewöhnliche Stile finden kann, sowohl im Bezug auf die musikalische als auch die optische Perfomance.

Um den Sog einer COLORS-Show zu verstehen, ist das Ansehen mehrerer Videos notwendig. Das Musterbeispiel könnte etwa GoldLink mit „Rough Soul“ sein. Auf YouTube hat die Neuaufnahme mit über 8 Millionen Aufrufen im Vergleich zum Original (nur Audio) locker die zehnfache Reichweite und obwohl im Prinzip der gleiche Text auf den gleichen Beat gerappt wird, zieht einen der Auftritt vor hellblauem Hintergrund einfach mit ins Geschehen.

Ebenso wie GoldLink ist auch Alxndr London ein Künstler, dem COLORS zu einer größeren Reichweite verholfen hat, um seinen sehr moderne, individuellen Style rüberzubringen.

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Mein persönliches Highlight ist ELIZA mit „Wasn’t Looking“. Sehr mutig, nur mit einem Handmikrofon ausgestattet, schreitet sie durch die lilafarbene Colorbox und spricht einen einen direkt an. Sexy.

Last, but definitley not least highlighte ich Little Simz, eine sehr talentierte Rapperin aus London, die am 9. Mai auch im Wiener Flex live zu erleben ist.