Deschek vom Message. Gebts ma an grünen Avatar heast!
Der Kalifornier Adrian Younge steht gewöhnlich für einen düsteren, erdigen Sound an der Schnittstelle zwischen Soul, Funk und HipHop. Er betrachtet die Jahre 1968 bis 1973 als „Golden Era of Music“ und möchte mit seinen Tracks möglichst authentisch an diese Zeit anknüpfen. Dabei hat der Mulitinstrumentalist den Anspruch, komplett analog zu produzieren. Er verwendet ausschließlich echte Instrumente, nimmt mit 8-Spur-Tonbändern auf und verzichtet auf Plug-ins sowie Synthesizer. Unter dem Pseudonym The Electronique Void geht Adrian Younge nun stilistisch etwas andere Wege, ohne von seinen idealistischen Klangvorstellungen abzuweichen. Die neue LP „Black Noise“ erscheint über Younges Label Linear Labs und dient als Rückblick zu den Anfängen kommerziell erfolgreicher elektronischer Musik, fernab von heute geltenden Normen der Tanzbarkeit.
I’ve always wanted to create an electronic album that was comparable to what a black Kraftwerk would have created in ’72. After spending a lot of time with, No ID, discussing analog synthesis and classic recording techniques, he convinced me that the time is now. We are in a day and age where Electronic Music is synonymous with Electronic Dance Music (EDM); this album takes us back to the genesis of electronic music, where the sound reflected the sonic anticipation of the future. I’m convinced that this is what the future should sound like.
Neben Kraftwerk sind weitere Pionere wie Dick Hyman, Raymond Scott oder Wendy Carlos wichtige Einflüsse auf „Black Noise“. Das Konzeptalbum thematisiert Liebe auf ziemlich unverblümte Art und ohne Happy End. Damit steht es im Gegensatz zu Younges eher schmalzigen Releases mit der Band Venice Dawn – „Something About April“ und „Something About April II“. Adrian Younge hat diesmal die Lyrics selbst eingesungen, sich dabei mit einem Vocoder gespielt und damit alles möglichst unverständlich gemacht. Venice-Dawn-Bandkollege Jack Waterson sorgt als Erzähler für ergänzende Anweisungen.
Das Album als Stream
Abseits von seinem Electronic-Ausflug sorgt Adrian Younge nach seinem großartigen Soundtrack zum Blaxploitation-Film Black Dynamite nun erstmals für die musikalische Untermalung einer Serie. Gemeinsam mit Ali Shaheed Muhammad von A Tribe Called Quest hat er den Score zur Serie Luke Cage produziert, die auf Marvels gleichnamiger Superhelden-Figur basiert. Alle Episoden sind nach Tracks von Gang Starr benannt, so heißt die Pilotfolge etwa „Moment Of Truth“. Showrunner Cheo Hodari Coker hat seine HipHop-Affinität bereits 2009 als Drehbuch-Autor der Biggie-Film-Biographie Notorious gezeigt. Die komplette erste Staffel von Luke Cage erscheint am 30. September via Netflix.
Trailer zu Luke Cage
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