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Das Mutterschiff legt in Wien an // Afrob live

Das Mutterschiff legt in Wien an // Afrob live

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Afrob – seit acht Alben in seinem Element. (c) Moritz Nachtschatt

Sero ist als Support mit auf Tour und eröffnet den Abend um halb neun – obwohl die meisten Besucher zu diesem Zeitpunkt erst nach und nach eintreffen, legt der selbstbewusste Newcomer, unterstützt von seinem DJ Reaf und einem Backup MC, gleich ordentlich los. Eine halbe Stunde lang präsentiert der Berliner seine Singles „Holy“, „Sushi“, „Future“, sowie ein paar weitere Songs, die auf seinem kommenden Debut-Album „The One And Only“ zu hören sein werden. Der Rapper wirkt routiniert und interagiert gekonnt mit dem Publikum – zudem erklärt er zwischen den Tracks, wie sehr er, und zahlreiche andere Künstler, noch von Facebook-Likes und Followern abhängig sei. Sero wirkt entspannt und liefert eine solide Show – man darf gespannt sein, was sein Debütalbum „The One And Only“ bringt.

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Nach einer kurzen Pause betritt Afrob, begleitet von seinem Cousin Haben und seinem DJ Derezon, die Bühne. Das Café ist zu diesem Zeitpunkt ausreichend gut gefüllt, womit einer ordentlichen Party eigentlich nichts mehr im Wege steht. In den folgenden eineinhalb Stunden zeigt der Wahl-Hamburger, wie ein erfahrener Live-MC eine Party steuert. Nach mittlerweile stolzen acht Album-Veröffentlichungen, inklusive den beiden ASD-Alben mit Samy Deluxe, beschränkt sich seine Setlist nicht nur auf das aktuelle Album, sondern nimmt uns mehr oder weniger einmal quer durch seine komplette Diskographie mit.

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Der Rapper ist gut gelaunt und weiß das Publikum auch zwischen den Songs zu unterhalten. Die Songs werden voller Energie performt, die sich auch immer mehr auf das Publikum überträgt. „Ein Geben und Nehmen“, wie Afrob es formuliert. Musikalisch werden sämtliche Stile bedient. Afrob rockt – vor allem bei Tracks von ASD. Nach nur ein paar wenigen Tracks ist das Reimemonster auf Betriebstemperatur und ordentlich motiviert. Der Stuttgarter bringt aber auch Reggae und Dancehall-Klänge und präsentiert den Soul-Klassiker „Funky Sensation“ von Gwen McRae, um dann direkt in das daraus entstandene „Get Up“ überzugehen. Natürlich darf ein nostalgischer Blick in die Zeit der Brothers Keepers nicht fehlen – und so kommen auch „Adriano“-Fans auf ihre Kosten. Afrob erfüllt sogar Publikumswünsche und spielt den Track „Tortellini Augen“ vom „Blockbasta“-Album. Zwischendurch präsentiert Haben seinen Song „Alle wollen haben“ von seiner EP „Haben“. Dieser war bereits als Feature Gast auf den Alben „Der Letze Seiner Art“ und „Push“ von Afrob vertreten – und auch der bei Samy gesignte Appletree wird auf die Bühne gebeten und vertritt den Österrap an der Seite Afrobs.

Fazit: Conscious MC mit Hang zum Abriss – Afrob hat den Vorschlaghammer im Rucksack und sorgt noch immer für ordentlich Stimmung. Seine Qualitäten als Live-MC sind nach wie vor beeindruckend. Fast im Alleingang hat er ein angenehm durchwachsenes Set geliefert, das mit alten sowie mit neuen Nummern punkten konnte.

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Fotos: Moritz Nachtschatt // Text: Daniel Hauser

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