Looking For The Perfect Beat
Die zehnköpfige, selbst ernannte Urban Brass Band, rund um den Rapper Keno betritt die Bühne. Das Viva Con Agua Fähnchen färbt sich langsam rot. Moop Mama ist wieder in Wien! Genau da, wo sich mittlerweile eine treue Fangemeinde um das doch schon fünf Jahre bestehende Ensemble gebildet hat – das restlos ausverkaufte WUK beweist dies. Die Stimmung ist somit von Anfang an gut und der erste Höhepunkt lässt nicht lange auf sich warten. Zwar ist der Song „Stadt die immer schläft“ über München geschrieben, in Wien würde man sich ihn allerdings am liebsten gleich einverleiben – weil er dazu passt wie der Kren zur Eitrigen. Erste Feuerzeuge werden in die Luft gestreckt, nebenbei die ersten Joints des Konzertes angesteckt.
Von M.O.P Ante Up, Eminem The Real Slim Shady bis zu Jay Zs Roc Boys covern sich die Münchner durch die alten HipHop Klassiker. Neben Liedern aus ihren zwei Alben, werden auch wieder extra für die Live-Auftritte vorbehaltene Songs, wie etwa das grandiose „Money makes me wanna fuck“ performt. Der Sound treibt die Menge geradezu vor sich her. Jeder Ton, jede Bewegung sitzt, die Instrumente sind perfekt aufeinander abgestimmt. Dabei schafft es Keno jederzeit, das komplett bunt gemischte Publikum mit witzigen Ansagen und Choreografien bei Laune zu halten bzw. miteinzubeziehen, ohne auf die üblichen und lästigen Publikums-Lobeshymnen zurückgreifen zu müssen. Knappe zwei Stunden lang wird getanzt, geschwitzt, mitgerappt – bis zum Schluss und bis in die letzte Reihe.
Einziger Vorwurf nach diesem Auftritt kann nur sein, dass er vielleicht schon zu routiniert wirkte. Dank dieser außerordentlich abgebrühten Live-Qualität bekam die Band zuletzt sogar Lob von Jan Delay, der sich schon länger den Ruf als Perfektionist des Entertainment-Fachs erarbeitet hat. Der Unterschied ist allerdings hier, dass es die Jungs immer noch schaffen, bei ihren Auftritten verdammt sympathisch zu wirken. Was sich kurze Zeit später auch bestätigt. Im offenen Gespräch mit den Fans und einem selbst mitgebrachten „Kühlen Blonden“ an der Bar.
Nicht zu klein darf an diesem Abend auch das Lob an die Vorband Celina Bostic ausfallen. Wobei Band eine kleine Übertreibung ist. Ganz allein steht die Berlinerin mit Gitarre auf der Bühne und schafft es mit ihrer Loop Station, auf der sie live sampelt, eine solche vollends vergessen zu machen. Mit ihren witzigen Texten, ihrer tollen Stimme und sprühend lebhaften natürlichen Art, schafft sie es sofort, das Publikum für sich zu begeistern und für die Jungs von Moop Mama aufzuheizen. Sie wird die gesamte Österreich-Tour mit Ihnen spielen. Also pünktlich kommen – es lohnt sich. Für diejenigen die immer noch nicht überzeugt sind.
Moop Mama spielen bis zum 7. Dezember noch in Innsbruck, Linz, Salzburg und Dornbirn!
Text: Michael Reinhard
Fotos: Alexander Gotter
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