Es gibt sie noch, die Kritiker, die das System in Frage stellen. Anfang der 90er Jahre waren Arrested Developement eine Band, die in aller Munde war – sie gewannen 2 Grammys, wurden mehrfach ausgezeichnet. Das sich die Formation heute musikalisch nicht treu geblieben ist, kann man ihr beim besten Willen nicht vorwerfen, schließlich prägte ihr Sound aus Hip-Hop, Soul und Blues alle ihre großen und kleinen Erfolge. Was sich aber bemerkbar macht ist so vieles vom selben: die Sounds kommen zwar gut an, haben aber keine Höhepunkte. Die Gruppe setzt ausdrücklich keine Akzente, das Album ist zu subtil – eine Musik der Unauffälligkeit wenn man will. Viele der Tracks auf dem neuen Album „Strong“ könnte man getrost in Einkaufspassagen als Hintergrundmusik spielen – genau das ist das Problem.
Was man dieser alteingesessenen Band aber wirklich zu Gute halten muss, ist die erstrebenswerte Ideologie, derer sie nach so vielen Jahren treu geblieben sind. Eine Band von Idealisten, Weltverbesserern und klugen Köpfen. Wenngleich die heute in die Jahre gekommenen Musiker nur zu gut wissen, dass der amerikanische Kapitalismus nicht von Heute auf Morgen zu bezwingen ist. Ihr markantestes Erkennungsmerkmal wird wohl nach wie vor ihre ausgezeichnete Live-Präsenz bleiben.
(Toumaj Khakpour)
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