"The hardest thing to do is something that is close…
Wenn in etwas mehr als einem Monat das Jahr 2016 endet, wird Blu durchaus zufrieden auf seine Arbeitsbilanz blicken: Vier Projekte hat der kalifornische Rapper mit einer Schwäche für ungemastertes Songmaterial dieses Jahr veröffentlicht. Umso erstaunlicher, dass er trotz Release-Wut ein bestimmtes Qualitätslevel stets halten konnte und sein künstlerischer Zugang nicht in die kreative Sackgasse führte: Während die Kollabo mit Nottz, „Titans in the Flesh“, einem ganz traditionellen HipHop-Verständnis verschrieben war, überraschte die Zusammenarbeit mit Fa†e, „Open Your Optics to Optimism“, durch die zurückhaltende Instrumentalisierung und die lyrische Herangehensweise. „Open Your Optics to Optimism“ wimmelte schließlich von Bibelreferenzen und resultierte als bunte Collage, bestehend aus Blus Reflexionen über verschiedenste Facetten von Religion.
Eine erneut ganz andere Richtung schlägt Blu auf seinem jüngsten Projekt mit den Pariser Produzenten Union Analogtronics, „Cheetah in the City“, ein. Nach den introvertierten Tönen auf „Open Your Optics to Optimism“ bietet Blu mit überschwänglicher Selbstsicherheit ein willkommenes Kontrastprogramm. Denn nicht nur Zurückhaltung beherrscht er, auch die Rolle des Großmauls steht ihm gut. Vor allem, wenn das Gepose auf einer geschmackssicheren, jazzig-funkigen Grundlage stattfindet. Eines der Highlights der Platte ist „Whatever“, zu dem nun ein surreales Video gedreht wurde, das stark an „Pursuit“ von Gesaffelstein (jener französische Techno-DJ, der auf Kanyes „Yeezus“ drei Nummern produzierte) erinnert. Zuständig für Blus schräge Paris-Kalifornien-Zusammenstellung war Regisseur Francis Cutter.
„Cheetah in the City“-Stream:
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