Was wäre eine Stadt ohne solche Modifikationen, die sie erst lebendig machen? Street Art prägt das Stadtbild – und was Wien betrifft, so ist Busk seit einem Jahrzehnt maßgeblicher Bestandteil der Szene. Spaziert man durch die Straßen, kommt man an seinen Affenköpfen oder Schriftzügen nicht vorbei. Wien, Graffiti und Paul Busk – die Begriffe bilden eine Einheit.
Busk, dessen zweiter Name CMOD für „City Modification“ steht, gelingt es, den schmalen Grad zwischen Straße, Auftragsarbeiten und Atelier zu kombinieren, sodass – egal ob in diesem oder jenem Bereich – das Geschaffene Interesse weckt. Über Graffiti entdeckte Busk 1995 seine Leidenschaft für Typographie. Er begann den Charakter und die Wirkung von Schriften zu erkunden. So sind neben analogen Schriftzügen von ihm selbst entwickelte Schriften Teil der Arbeit. Diese sind zum Download auf seiner Homepage frei verfügbar (z.B. MeBuskShit Font).
Der Name Cmod/Busk umfasst mittlerweile eine bunte Palette an Bereichen, in denen er mitwirkt – ob Innenraum, Außenraum, Skateboard, Plattencover, Plakat oder T-Shirt – die Liste ist lang. „Busk“ ist quasi Marke geworden. Dennoch möchte er seine Werke nicht horten, sondern macht sie öffentlich zugänglich und spielt mit den Gestaltungsmöglichkeiten, die Graffiti bietet. Busk lässt von Besitz ab, er hat die Freiheit überall präsent zu sein. Ob es dieses Stück an Authentizität ist, oder die Tatsache, dass er Donkey Kong Fan ist – seine Arbeit wirkt sympathisch und unverfälscht.
Die Person, die hinter der Maske steht, bleibt unerkannt. Die Inszenierung und Anonymität sind Teil des Spiels im Graffiti. „Look at me now“ – mit diesem Titel startet seine Ausstellung am 2. Juli 2015 um 19 Uhr in der Inoperable Galerie Wien. Hier setzt er sich mit der gemachten Identität auseinander.
„Look at me now“ in der Inoperable Gallery (Stiegengasse 2/3, 1060 Wien)
Eröffnung: Donnerstag, 2. Juli 2015, 19:00 Uhr
Die Ausstellung läuft von 3.7. – 29.8. 2015.
(HB)