Casin ist ein 27-jähriger Rapper aus Salzburg. Unter Plattenfirma scheint „SoundSpur Records“ auf, wo unter anderem auch Jilly und Spillane dabei sind. Eigene Aussage auf seiner Homepage: „Ich mache das, ohne mir genau bewusst zu sein, welchen Stellenwert das Hip-Hop-Ding bei vielen Leuten einnimmt.“ Wenn’s ihm scheiße geht, reimt er und fickt die Welt. Wenn die Sonne wieder lacht, reimt er und lässt ein paar schöne Methapern vom Stapel (@Biografie – Homepage). Als Rapper, die für gut befunden werden, werden auf Facebook etwa Manuellsen und MoTrip genannt. Nun hat Casin ein neues Video namens „Volle Kraft Voraus“ draußen und hat sich dazu seinen Salzburger Kollegen, Dame, ins Boot geholt.
Schauplatz: Prater. Autodrom, Hochschaubahn, Boxsäcke, grelle Lichter. Inmitten all dieser Eindrücke, wird ein eher „deeperes“ Thema angeschnitten, welches in etwa die Aussage beinhaltet: Du kannst es alleine schaffen, es liegt an dir selbst was du aus deinem Leben machst, lass dir von niemandem etwas dreinreden, wenn du an dich glaubst, findest du dein Glück. Jeder macht Fehler, doch lass sie hinter dir zurück, der Schmerz vergeht mit der Zeit. Verpackt ist darin wohl eine kleine Liebesgeschichte: „Schatz ich komm heut Nacht nach Haus.“ So abgedroschen wie diese Phrasen (was man nicht zuletzt an dem Umstand merkt, in welcher Sekundenschnelle diese runtergetippt werden können) klingen leider auch einige Textpassagen: „Wir selbst tragen in Händen unser Glück“, „der Schmerz vergeht und der Frust in deinen Augen“, „auch wenn du vor dem Abgrund stehst musst du an dich glauben“, „von all den Wunden bleiben nur die Narben“. Auch wenn man natürlich dazu sagen muss, dass dieses Zeilen nun aus dem Zusammenhang gerissen sind und ihrer Gesamtheit durchaus stimmen, schafft es Casin nicht, eine tiefgehende Erklärung und einen persönlichen Bezug bei diesen Stellen aufzubauen. Man erfährt etwa den ganzen Song hindurch nicht, welche Fehler er begangen hat, was der große Schmerz früher war und wie er sich geäußert hat, wie er nun sich gebessert hat und wann diese Erkenntnis in sein Leben getreten ist. Die Thematik erscheint nur vage: es geht um Herz-Schmerz, doch jetzt ist die große Liebe da. Somit bleibt der Track nur oberflächlich und schafft es nicht eine persönliche Verbindung zum Hörer aufzubauen, der doch gerade solche Dinge erfahren will, um Parallelen zu seinem Leben zu erkennen und daraus etwas zu schöpfen. Die Stimme ist gut, etwas mehr Druck würde sie jedoch noch vertragen. Das Video mitsamt der ausgelassenen Stimmung ist gut gedreht, Dame bringt eine solide Hook.
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In Casins Blog ist von einem B72-Auftritt Mitte Mai die Rede: „Diesmal verschaffte er [Casin] uns einen kleinen Einblick in sein neues Album und heizte der Menge kräftig ein.“ Also: Ein Album dürfte bereits in der Mache sein, nähere Details erfährt man auf der Seite noch nicht. Und ein ausführliches Interview mit Dame könnt ihr hier auschecken.
(NH)
