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CHiLL-iLL RHODE-TRIP EP

CHiLL-iLL RHODE-TRIP EP

Der neben dem Bauchklang Kollektiv mittlerweile wohl bekannteste St. Pöltner Musik Export hat mit seiner EP ein gutes Stück vorgelegt. Es handelt sich um Instrumentals, die auf Basis von Rodes Piano Kompositionen entstanden sind. Dazu gibt es Samples und Loops mit hörbarer Liebe zum Detail, die jedem „in 5 Minuten mache ich dir super Beat“ Produzenten als Lehrbeispiele dienen könnten. Das Tempo variiert zwar häufig, dennoch weicht auch nach mehrmaligem Anhören nicht das Gefühl, dass man es hier mit einer musikalisch homogenen Einheit im positiven Sinn zu tun hat. Auf der knapp halbstündigen EP hat auch ein Remix einer bereits etwas älteren Nummer von Trishes (FM4) und dem nigerianischen Sänger Aladin Sani Platz gefunden. Und auch sie passt gut ins sechs Nummern starke Gesamtkonzept und lässt die Vermutung, dass es sich hierbei um einen smarten Zug des St.Pöltners handle, um zu Airplay auf „Tribe Vibes“ zu kommen gleich wieder schwinden.

Etwas erinnert die EP an den vor allem in den Neunzigern international gehypten Wiener Chill Out Sound von G Stone und Uptight Records. Ebenso wie jene Releases versprüht die EP Globalität und ließe sich wohl problemlos in einem Lunch Lokal für Business Leute in Tokio, wie auch bei einem bobesken Zusammenkommen am Neusiedler See spielen lassen. Wie schon bei seinem Solodebüt „Für Körper&Seele“ (2009) bestätigt sich aber gleichzeitig der Eindruck, dass ChiLL-iLL produktionstechnisch im Vergleich zu seinen Raps über mehr Feingefühl und Skills verfügt.

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(JB)

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