Daveed Daniele Diggs, ein Drittel der kalifornischen Rap-Gruppe clipping., ist eine Berühmtheit. Allerdings nicht als Rapper, sondern als Musical-Darsteller. Für sein Engagement im Musical „Hamilton“ durfte sich Diggs dieses Jahr bereits einen Grammy- als auch einen Tony Award (der Musical-Oscar, wenn man so will) in die Glasvitrine stellen. Wer aber denkt, dass seine Aktivitäten am Broadway irgendeinen Einfluss auf clipping. hätten, irrt: Gemeinsam mit seinen Kollegen William Hutson und Jonathan Snipes kreiert Diggs einen Sound, der starke Anleihen an den Sparten Noise und Industrial nimmt, jedoch konventionelle HipHop-Elemente ebenso vorweist. Das funktionierte bisher außergewöhnlich gut, sowohl das Mixtape „Midcity“ als auch das Debüt-Album „CLPPNG“ konnten überzeugen. Die soundtechnische Kompromisslosigkeit der frühen Werke ist auf der neuen EP „Wriggle“ allerdings etwas verloren gegangen. Auch die monothematische Fokussierung auf Sex entbehrt jeglicher Schocker – Tracks über Sex und diverse Fetische sind längst popkultureller Mainstream geworden. Das Rad erfinden clipping. auf „Wriggle“ daher nicht neu, Spaß macht die EP trotzdem. Insbesondere der ungewöhnlich einprägsame Titeltrack bleibt im Gedächtnis. Auch dank des Vocal-Samples der – nicht unumstrittenen – Power-Electronic-Band Whitehouse. Das dazugehörige Video erweist sich als wahrhafte Collage popkultureller Referenzen: An den Simpsons, Oprah Winfrey, Star Trek, Miley Cyrus, „The Skeleton Dance“ und haufenweise GIF-Material bediente sich Regisseur Rodney Ascher. Passt hervorragend zu dem Track und dem Mindset der Band.
Wriggle like a fish, girl
Wriggle like a snake, girl
Wriggle like a worm, girl
Wriggle like an eel
Wriggle like a fish, girl
Wriggle like a snake, girl
Wriggle like a worm, girl
Wriggle like an eel
EP-Stream:
