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Conny findet: „Tinder ist wie essen bei McDonald’s“ // Videopremiere

Conny findet: „Tinder ist wie essen bei McDonald’s“ // Videopremiere

Conny Kubinger

In ihrem neuen Song „Netflix & Chill“ thematisiert Conny Kubinger den befremdlichen und doch faszinierenden Dating-Trend Tinder: „How can a picture promise sex appeal?“ Die Wiener Sängerin ist der Ansicht, dass man von Bildern sehr wohl auf Charaktere schließen kann. Doch der Thrill einer schier unendlichen Auswahl an potenziellen Dating-Partnern erschaffe eine Dynamik wie beim Einkaufen im Supermarkt: „Cheap thrills. Variety. Selecting people like a commodity.“ Mit der Oberflächlichkeit Tinders und der „Jagd nach dem schnellen Dopamin“ kommt eben auch die Einsamkeit. Es stumpft einen irgendwann ab, denn „there’s always more„. Das Fazit von Conny: „Es ist wie essen bei McDonald’s. Du kriegst alles sofort, bist kurzfristig auch satt, aber das Ganze ist nicht wirklich nahrhaft. Auf Dauer ist es nix.“ Das positive Feedback bei Live-Perfomances des Songs bestätigen die Sängerin: Es geht nicht nur ihr so.

Nun gibt es zu dem von Dominik Mayr produzierten Song auch ein Video. „Let’s keep it simple and enjoy the night. Nobody’s got time, nobody’s got time“, prophezeit Conny den Ausgang von vermeintlich sorglosen Tinder-Dates. Probieren tut sie es trotzdem. Sie zeigt sich lässig gekleidet mit einem jungen, bärtigen Mann durch die Breitenseer Lichtspiele tanzen. Die Stimmung ist intim, wenn sich die beiden zwischen Theater-Sesseln suchen und finden und es scheint, als würden sie wissen, „how the bodies feel“. Als Nächstes sehen wir Conny in die U-Bahn steigen, das Ende des ersten Dates bleibt offen. Date Nummer zwei scheint nicht ganz so spaßig zu sein. Er trägt Anzug und schaut auf sein Handy. Da braucht Conny erstmal eine Tschick und stellt sich die Frage: Toyboy oder Sugardaddy? Entscheiden müsste sie sich letztendlich bei der großen Auswahl aber eh nicht. Am Ende regnet es auch noch auf die beiden Turteltauben. Conny lässt sich das Lächeln nicht aus dem Gesicht nehmen. Tinder war wohl nichts, aber der Spaß am Lied bleibt.

Conny Kubinger schreibt Songs, seit sie 15 ist. Jetzt möchte sie mal richtig anpacken und die Musik, die früher eher Therapie für sie war, auch mit anderen teilen. „Ich möchte auf jeden Fall Gigs spielen je mehr, desto besser.“ Was die Sängerin in ihrer Musik beeinflusst, thematisiert sie unter anderem in ihrem Blog. Zum Beispiel Markus Groyss, das Mastermind hinter dem Video zu „Netflix & Chill“.

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Demnächst soll die Single „Needy“ folgen, die am Titel erahnen lässt: Es geht auch hier ums Thema Liebesleben. Wir sind gespannt, wohin der Ehrgeiz Conny Kubinger noch bringt.