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DEF:K – Pirap Radio

DEF:K – Pirap Radio

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Debütalben haben etwas magisches an sich. Sie sind immer das wichtigste und entscheidenste Album einer Gruppe.
Seit 1999 gibt es die Formation Def:K schon. Die ersten Schritte in Richtung Musik waren durch Umwälzungen, Neuanfängen und Brüchen gezeichnet. Aufgewachsen in Linz, der damaligen Hip-Hop Hauptstadt des Landes und beeinflusst durch die Umwelt dieser Rapperstadt – manifestierte sich der Zusammenhalt und der lange Atem dieser 4-Linzer der Gruppe. Das Ergebnis ist das Ende Oktober 2010 erschienene Album „Pirap-Radio“.
Sehr treffend beschreiben sie sich als „untergrunderfahrene Jungs“ und zeichnen damit ein Bild jahrelanger Fertigkeit bei Untergrund-Gigs und Live-Auftritten.

Das Album – bestehend aus 18 Titeln – ist eine Reise in die eigene individuelle Gedankenwelt und Vergangenheit der vier Jungs: Wilhelm Ban, Jürgen Vovsik, Florian Stangl und dem DJ Thorsten Untertriefallner. Das fünfte Mitglied in der DEF:K-Formation bildet die Sängerin Madeleine Neumüller, die seit 2009 für die soulige Untermalung der vielschichtigen Beats sorgt.
„Pirap-Radio“ ist eine Anspielung auf einen Piraten-Rap-Sender, der das kommerzielle Radio übernehmen möchte. Somit stechen die 5 Piraten mit ihrem Album in hohe See um Hip-Hop und die Szene vom ganzen Kommerzschwachsinn zu verteidigen.
Unterstützung dafür bekommen sie von Linzer Hip-Hop-Prominenz wie Huckey von Texta und dem versierten Rapper Average. Die Internationale Verbindung über den großen Teich nach Amerika gelingt der Gruppe durch die Zusammenarbeit mit dem Tampa-Bay-Resident „JPrince“.

„Pirap-Radio“ hat keine eindeutige Farbe, keine absehbare Richtung, vielmehr ist es ein Mix aus Intellekt, kritschem Bewusstsein, viel Liebe und Spaß von fünf unterschiedlichen Zeitgenossen. Die meist zweideutigen und subtilen Textpassagen sind ausgeklügelte Momente des – schon längst überfälligen – Debütalbums.
„Pirap-Radio“ ist ein kluges und ernstzunehmendes Erstlingswerk einer Generation von Rappern, die sich gut und kritisch mit der Musik und „der Welt da draussen“ auseinandersetzt. Einer Generation, die sich mit den typischen Hip-Hop-Floskeln nicht abspeisen lassen will, sondern durch Kritikfähigkeit für gute Musik stehen möchte. Erste Erfolge bahnen sich jetzt schon an. Def:K ist dieses Jahr für den „austrian-newcomer-award“ nominiert.

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(Toumaj Khakpour)