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FS Green & Full Crate – Hi-Hat Club Vol. 5 Eggs & Pancakes

FS Green & Full Crate – Hi-Hat Club Vol. 5 Eggs & Pancakes

Unter der Ägide von „Melting Pot Music“ haben die beiden niederländischen Producer FS Green und Full Crate ihre kreativen Köpfe zusammengesteckt, um mit „Eggs and Pancakes“ ihren musikalischen Beitrag zur „Hi-Hat Club“-Serie zu leisten.
Das im Jahr 2002 von Oliver „Olski“ von Felbert gegründete Kölner Hip Hop-Label Melting Pot Music (MPM) nimmt seit zwei Jahren eine musikalische Vorreiterrolle im deutschsprachigen Raum ein. Ein wesentlicher Grund dafür sind die soundtechnisch innovativen und kreativen Releases der „Hi-Hat Club“-Serie, die sich der Weiterverbreitung der „art of beatmaking“, wie es auf ihrem Blog so schön heißt, verschrieben hat. Nach dem grandiosen Erstlingswerk von Hulk Hodn und Twit One namens „Testiculo Y Uno“ und dem auf smoothen Samples basierenden „Hi-Hat Club Vol.4 Chop Shop“ von Brenk und Fid Mella, stehen beim fünften Teil die niederländischen Soundbastler hinter den Reglern.
FS Green und Full Crate zeigen auf „Eggs and Pancakes (Hi-Hat-Club Vol. 5)“, dass Amsterdam, neben Coffee Shops, Van Gogh Malereien und Milliarden von Fahrradfahrern auch fettes Frühstück zu bieten hat – zumindest wenn FS Green und Full Crate die Kochlöffel in die Hand nehmen.
Anscheinend ist FS Green dabei für die Eier zuständig, die er mit druckvollen Bässen und einem auf das wesentliche reduzierten Sound solange bearbeitet bis sie sich von selbst aufschlagen. Auf „Eggs und Pancakes“ gibt er dem Hörer einen Einblick in seine große produktionstechnische Bandbreite, die von ruhigen, atmosphärischen Tracks wie „Monoshow“ bis zu Dubstep-Bassbrettern wie „1 Up“ reicht. Meine persönlichen Anspieltipps sind der erste Track „Pick A Star“, auf dem Gesang und Beat eine schräge Symbiose bilden, und der Track „Troopercat“, dessen Snare so dreckig ist, dass sie dem Golf von Mexiko Konkurrenz machen kann.
Während FS Green harte Eier bevorzugt sind Full Crates Pancakes so weich und fluffig wie eine Himmelswolke. Seine Produktionen kommen eher auf leisen Sohlen daher und auch der Einfluss aus Detroit ist nicht zu überhören. So erinnert mich vor allem „Booby & Melinda“ an so manchen J-Dilla Joint. Exemplarisch für Full Crates auf Samples basierenden und smoothen Sound sind die beiden großartigen Tracks „Crack“ und „Thursday“.
Der fünfte Teil des „Hi-Hat Clubs“ setzt genau an jener Stelle an, an der seine Vorgänger aufgehört haben. Vor allem FS Green gelingt es mit seinem von Elektromusik beeinflussten Stil die Latte wieder um ein Stück höher zu legen. Ein weiterer Meilenstein aus dem Hause „Melting Pot Music“, die sich auf ihren Erfolgen hoffentlich nicht ausruhen und bald die nächste heiße Scheibe in die Plattenregale katapultieren.

Alexander Plank-Bachselten