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Arbeitsmoral statt Rock’n’Roll bei Degenhardt // Video

Arbeitsmoral statt Rock’n’Roll bei Degenhardt // Video

„Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ ist zwar bestimmt eine amüsante Lebenseinstellung, die monatliche Miete lässt sich davon in den seltensten Fällen begleichen. Degenhardt hat eine Antwort auf dieses Problem: Bei ihm ersetzt die Arbeitsmoral den Rock’n’Roll — oder, anders ausgedrückt: Protestantische Arbeitsethik dient zur Finanzierung der Lemmy-Kilmister-Eskapaden (R.I.P.). Ziel- und leistungsorientierter Habitus eben, denn: „Von nichts kommt nichts“. Das dazugehörige Video verbindet künstlerisches Streben nach Entfaltung mit Party-Wahnsinn. Heißt es doch: „Ich bin Ost-Berliner, ich kann machen was ich liebe, darum mach ich was ich liebe, schöne Augenringe, dreckige Hände“. Gewohnt sperriges Material, das zwar die Fangemeinde zufriedenstellen wird, der Deutschrap-Mainstream-Hörerschaft aber doch zu verkopft sein dürfte, wie die YouTube-Kommentare beweisen. Produziert wurde der Track von  AkoasM, das Album „Terror 22“ erscheint am 11. März via Melting Pot Music.