Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine…
El Michels Affair & Black Thought kündigen ihr neues Album Glorious Game an, das am 14. April 2023 via Big Crown Records veröffentlicht wird. Am 11. Januar erschien die erste Single Grateful.
Als Leon Michels und El Michels Affair 2005 ihr erstes Album Sounding Out The City veröffentlichten, war es schwer zu erraten, was als Nächstes auf Michels und seinen damals neuen und inzwischen patentierten „Cinematic Soul“-Sound zukommen würde. Heute, vier EMA-Studioalben und zahlreiche Projekte später, hat Michels seinen Sound zum Markenzeichen gemacht, wobei jedes Projekt das Publikum an neue Orte führt und die Grenzen dessen, wofür er bekannt ist, verschiebt. Dieses Mal nimmt er sich mit seinen goldenen Händen HipHop an und legt das musikalische Fundament für einen der einflussreichsten MCs aller Zeiten: Black Thought von The Roots.
Die auf Big Crown Records erscheinende LP heißt Glorious Game und ist in mehr als einer Hinsicht eine bemerkenswerte Debütpartnerschaft. Michels liefert seine basslastige, soulige Produktion für Black Thought, der einige der persönlichsten und ehrlichsten Verse liefert, die wir je von ihm gehört haben. Die beiden kennen sich nicht erst seit gestern. Sie haben sich zum ersten Mal in den 2000er Jahren getroffen, als Thought sich zum ersten Mal mit der zeitgenössischen Soul-Szene vertraut gemacht hat. „Out of that whole world, Menahan Street Band was probably my favorite“, erinnert er sich an die Funk- und Soulgruppe, die Michels 2007 mitbegründet hatte.
Ein paar Jahre später spielen einige Musiker dieses Kollektivs – Dave Guy an der Trompete und Ian Hendrickson-Smith am Saxophon – fest bei The Roots. Diese Verbindung führte schließlich dazu, dass Leon und Thought gemeinsam einige Benefizveranstaltungen in New York und Philadelphia organisieren. „Before long, Black Thought was coming around the studio and would jam with us from time to time“, erklärt Michels. „Then, fast forward to 2020 and COVID lockdowns, he just hit me up out of the blue, wanting me to send him stuff to write to. We both were looking to stay busy.“
Black Thought ist Mitbegründer und MC der besten HipHop-Live-Band. Michels hat für dieses Projekt allerdings einen ganz anderen Ansatz gewählt. Anstatt ihm Tracks von Live-Kompositionen zu schicken, holte er den Sampler heraus und sampelte sich selbst und einige Platten aus seiner Sammlung. „I’m a big fan of soul music“, sagt Michels, als hätten wir das vergessen. „And part of hip-hop’s appeal to me has always been the sample-based production.“ Für Glorious Game nahm Michels in seinem Studio Soul-Songs auf, sampelte sich selbst, editierte schließlich seine Sounds und schuf so die Instrumentals für Black Thought. Bei einigen Tracks verfolgte er einen traditionelleren HipHop-Ansatz, samplete andere Leute und fügte dann Live-Instrumente hinzu. Die meisten Stücke sind jedoch Neuinterpretationen seiner eigenen Kompositionen.
Das Ergebnis sind organisch anmutende Tracks, die auf Loops basieren, die atmen und sich in ausreichendem Maß verändern, sodass Black Thought sich darauf bewegen kann. „What I write about is determined by the equation of the producer’s energy and my energy“, sagt Black Thought. „It’s about where we meet.“ Über die von Michels gesampelten und neu gesampelten Soul-Cinematics reimt Black Thought über persönliche Erinnerungen und seine einzigartigen Perspektiven – allesamt randvoll von visuellen Eindrücken.
Die erste Single Grateful – ein dicker, deeper Banger mit eindringlicher Flötenlinie und dem Shabba Ranks Sound Sample aus Ting-A-Ling– ist ein wunderbarer Einstieg in das Album. Black Thought liefert Reime auf (s)eine eindrückliche Art und Weise: Kadenzen, die zwischen Straßenlehrer und Dichter, Erklärung und Erfahrung wandern, gespickt mit persönlichen Referenzen und Würdigungen.
„To me“, sagt Black Thought über Glorious Game, „these songs are like scenes from a film that is my life. That’s the way it evolved.“ Aufgrund seines lyrischen Könnens und Michels‘ maßgeschneiderter Herangehensweise an die Produktion von Beats ist diese Platte eine Seltenheit in der heutigen HipHop-Landschaft: Es gibt keine flashy Kollabos und keine Versuche, dem Trend nach dem Mund zu rappen. „This is an effing rap record. He’s a storyteller; the point is to listen to the story. It’s not a verse-chorus, verse-chorus approach. Listen to what he has to say and the way he has to say it.“
Neben der neuen Single ist für die Wartezeit aufs Album auch das 2022 erschienene Album „Cheat Codes“ mit Raps von Black Thought auf Produktionen von Danger Mouse ein heißer Anspieltipp.
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Als er 1997 THE MESSAGE gründete, hatte er gar keine Ahnung, was da alles auf ihn zukommen würde. Als Fotograf überlässt er lieber Berufeneren das Schreiben. Dafür fragt er gerne nach. Nur in seltenen Fällen haut er selbst in die Tasten. Aber da muss schon viel passieren. Einfach lieber am Auslöser