Eigenwilliger Weise hat Huhnmensch im letzten Jahr nach jahrelanger Releasepause (früher als Dave von Panta Rhei bekannt) gleich zwei Solo Rap EP´s herausgebracht. Nach seinem Solo Debüt „Gib dem Penner kein Geld“ geht es hier in sehr ähnlicher Art und Weise weiter. Wie? In eher gemächlichem Rap Tempo fröhnt der Wiener seinem Hang zum grünen Veltliner und der Selbstironie. Selbst im Rapstil könnnten sich schnell Assoziationen zu einem anderen Wiener Rapper auftun. Dass es sich dennoch um keine Kamp Kopie handelt, beweist Huhnmensch mit viel Wortwitz im Zusammenspiel mit den diesmal boombap-lastigen Beats von Emil F., der auch für die musikalische Untermalung der „19hundert&Schnee“ Band verantwortlich ist. Zusätzlich setzt Emil F. auch noch die zahlreichen Cuts und unterstützt Huhnmensch außerdem mit dezent gesetzten Back Up´s, auf die ja immer mehr Rapper im Rennen um den Rap Geschwindigkeitsrekord verzichten.
Die fünf Tracks starke EP könnte ein Deutschrap Release von vor gut zehn Jahren sein…einer von den guten. Huhnmensch besitzt sicher keine herausragenden Rap Skills, schafft es aber dennoch seinen Nummern eine gewisse erzählerische Persönlichkeit, mit gereimten Wortspielen und passenden Vergleichen zu verpassen. Wie zum Beispiel auf „Kein Sommer“: „Stand Up Comedy, so lang ich grad noch stehen kann, es gibt kein Drahtlos W-Lan unter Glascontainern“. Für Leute, die bis heute die ersten drei Alben von Blumentopf, die Releases von Eins Zwo feiern und sich nach der, so VOZ will, tatsächlich heuer kommenden Kamp Doppel-EP sehnen, könnte Huhnmensch vielleicht eine kleine Erlösung sein. Die beiden Releases des brotlosen Künstlers sind übrigens auf seiner bandcamp-Seite zu holen.
huhnmensch.bandcamp.com
(JB)
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