Im deutschsprachigen Straßenrap taucht gefühlt jeden Tag ein neuer Künstler auf, der das Ruder im Game übernehmen möchte. Große Worte gehören nun mal dazu. Scheitern tun trotzdem die meisten. Warum könnte Lent da eine Außnahme sein? Der Linzer Rapper ist gerade einmal 17 Jahre alt, bringt seine Bars allerdings als hätte er nie was anderes gemacht. Im Gepäck hat er gleich zwei Geheimwaffen: Sein Bruder Damian Beats kümmert sich um die musikalische Untermalung. In Frankreich sackte der Produzent mit DABS‘ „Ouloulou“ schon Platin ein. Veröffentlicht wird außerdem über das neue Label Mom I Made It, einem Sublabel von Universal Österreich. Das Ganze ist also kein Amateurprojekt.
Letzte Woche veröffentlichte das junge Label mit FVLCRVM „Words“ ihren ersten Track. Elektronische Zukunftspopmusik mit einem Video, das man sich am liebsten zehnmal am Stück anschauen möchte. Lents „Kapitän“ fährt eine ganz andere Schiene. Hallige Piano-Loops und das obligatorische Producer-Audiotag kündigen ein böses Ami-Trap-Brett an. Einen Schlag, bevor die Kickdrum die tieferen Frequenzen flutet, setzt Lent ein. Die technisch präzisen, hektischen Flows treiben über dem Beat. Man muss genau hinhören, um die Lines des Kapitäns sofort zu verstehen. Inhaltlich kommt leider nur das Übliche: Konsum, Potenz, Autentizität. Im Video hängt Lent zwischen Hochhausblocks und dem Schloss Hetzendorf, gespickt mit visuellen Effekten und einem Salwa-Benz-Lookalike. Der Vibe stimmt. Lent ist mit seinen 17 Jahren schon professioneller unterwegs als ein Großteil der Austrorapper. Starkes Debüt mit viel Potential!
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