Text: Annina Bachmeier & Helen Aksakalli
Fotos: Marlene Rosenthal
Gegen 21 Uhr füllt sich das Flex, die Vorfreude auf den Premieren-Gig des britischen Rap-Shooting-Stars Little Simz steigt minütlich. Nachdem Boyce & Pius das Warm-up souverän mit einer gemütlichen Beat-Runde absolvieren, schleicht sich Little Simz ganz unbemerkt aus dem Backstage-Bereich auf die Bühne und eröffnet ihr Set mit „Persons“. Das Publikum im Flex Café ist voll bei der Sache, gerade in den vorderen Reihen lässt sich ein Haufen eingefleischter Fans mit hoher Textsicherheit erkennen.
Die 21-jährige Londonerin rappt sich souverän durch ihr Debüt „A Curious Tale of Trials + Persons“, kleine Schwierigkeiten mit dem Sound sind nach den ersten Songs verschwunden. Erst zur Zugabe fällt der Beat erneut kurz aus, Simz reagiert aber mit einer improvisierten A-Cappella-Version auf sympathische Art und Weise. Hier zeigt sich ein weiteres Mal, wie ausgereift ihre Fähigkeiten als MC sind. Mit „Dead Body“ erreicht der Abend seine Klimax – inklusive einem tobenden Publikum, das den Beat mit jedem Herzschlag fühlt.
Die junge Rapperin gewinnt alle im Raum in kürzester Zeit für sich: Spaß, Charisma und Dankbarkeit sind die Leitmotive, die den Abend zu etwas Besonderem machen. Schüchtern und selbstbewusst zugleich spricht sie über den rasanten Erfolg, der ihr in den letzten Monaten zuteil wurde. Verdient.
Mit einer ausschweifenden Zugabe (inklusive zwei Publikumswünschen) wird der Abend zu einem Sonntag, der allen Beteiligten als perfekter Abschluss eines Wochenendes im Gedächtnis bleiben wird. „This is our kingdom, this is our place“ – ihr Königreich hat sich um eine Stadt erweitert. Hoffentlich ebnet sie den Weg für weitere gute weibliche MCs.
Danke geht raus an Beat The Fish für dieses ganz spezielle Booking!
Little Simz – „A Curious Tale of Trials + Persons“ (Album-Review)
