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ON TO THE NEXT ONE (64): Eric Biddines

ON TO THE NEXT ONE (64): Eric Biddines

by Robert Grana

Foto by Robert Grana

Für die Faulen:
siehe Headline.
Aktuelles Release: planetcoffeebean 2 (Juggernaut Sound Production, 2014)
Für Fans von: OutKast, Anderson .Paak, Murs, Talib Kweli
Nächstes Release:

Funk, HipHop und Soul treffen sich auf einen Kaffee.

Immer häufiger ändern Artists die Art, wie sie ihre Fans erreichen. Und manchmal können die Fans sogar die Artists erreichen – und zwar via Smartphone. Ryan Leslie hat das Modell zum ersten Mal größer umgesetzt: Jeder, der sein Album gekauft hat, kann ihn über seine Handynummer anrufen und texten. Wie das im Detail funktioniert, bleibt mir ein Rätsel. Eric Biddines fährt ein ähnliches Modell, indem ihm Fans texten können und er in kurzen Video-Episoden auf die SMS reagiert. Ich werde ihm trotzdem keine SMS schicken.

Eric Biddines kam mir das erste Mal auf der „Noir EP“ von JR & PH7 unter die Augen. Im Interview vor einiger Zeit erwähnten die beiden, wie gut er ist – also habe ich mir sein Sachen angehört und war relativ schnell süchtig nach seinem southern Soul-Rap aus Palm Beach, Florida. Seine Eltern waren Zeugen Jehovas, warum ich das erwähne, weiß ich nicht – ich finde es interessant. Biddines liebt Kaffee, sein Label nennt er planetcoffeebean. „I enjoy it light and sweet. Extra cream and sugar.“

Aus dem Erbe von HipHop-Pionieren wie DJ Quik, OutKast und der ganzen ersten Generation der Dungeon Family kristallisiert sich der Sound von Biddines als Melange aus Funk, Soul und HipHop heraus. Man könnte es auch eine Weiterentwicklung des P-Funks nennen – komplexe Verses mit melodiösen Refrains. „I like to believe when my followers see me or play my music, it gives them an out-of-body experience.“

Walk around my way. You would see no weight
I done been there seen things felt like coulda got way moresay
If a moonlight dim in the dark blue sky would a folk have faith?
If a man stand still right against his will did he fail to make?
Many times had the opportunity we be the first one wondering
For the path I made had a shorter glance I gotta real life thang for the older stance
Fear war like a soldier dance in the field bullet fly low key to prance

Seine alten Releases gibt es nicht einmal mehr auf der offiziellen Seite zu laden. Schade, da sein erstes nennenswertes Mixtape mit dem Namen „Da Coffe Shop“ ein solider Anfang war. Wobei der Nachfolger „FLAlien: planetcoffebean“ viel eher dem heutigen Sound von Biddines entspricht. Auch der OutKast-Einfluss ist nicht mehr abzustreiten. Mit dem Album „SouthernFla führt er seine Entwicklung weiter und Songs wie „Biddines“ und „100% Cotton“ setzten sich schnell im Gehörgang fest. Der wirkliche Durchbruch, musikalisch wie auch erfolgstechnisch, markiert das „planetcoffebean 2„-Album, das 2014 eine neu gemasterte Deluxe-Version bekommt. Vor allem die visuelle Umsetzung der Singles „RailRoads Down⁄Unfinished“, „Purple Gold Fishes“ und „Lay You Down“ haben einigen Eindruck bei mir hinterlassen.

Zwar lässt Biddines auf ein neues Solo-Album warten, hat aber dafür genug Side-Projects, die genug Musik hervorbringen. Zum einen ist er auf dem Coole Uncle (Bobby Caldwell & Jack Splash)-Album einige Male als Feature vertreten und zum anderen hat er letztes Jahr mit dem Londoner Produzenten Paul White, der viel für Danny Brown produziert, als Kollabo-Projekt unter dem Namen Golden Rules das „Golden Ticket“-Album releast. Besonders spannend – vor allem dieser Tage – ist das Yasiin-Bey-Feature.

Meine Lieblingstracks: „Bad Roads“, „Lay You Down“, „Purple Gold Fishes“

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What happened to: Domo Genesis

Vor 50 Folgen: In Folgen Nr. 14 der ON TO THE NEXT ONE-Reihe habe ich über Domo Genesis geschrieben. Den alten Artikel könnt ihr hier nachlesen.

Nach seinem „Under The Influence 2„-Mixtape, mit Features von Mac Miller und Hodgy Beats, wartet man immer noch auf das Debüt-Album des Odd-FutureRappers. Zwar war er auf dem Statik-SelektahAlbum und auf einem neuen Track der Flatbush Zombies vertreten, aber das reicht mir nicht. Zieh an, Domo!