Der Tag wird von der Nacht abgelöst und die Menschen wandern Richtung Flex. Es ist Donnerstag Abend und Ghostpoet beschallt gleich die Hallen des Clubs. Die Veranstalter um „Beat the Fish“ laden den Briten Obaro Ejimiwe, Jahrgang 1983, nach Wien ein. Seit der Veröffentlichung seines Albums „Peanut Butter Blues & Melancholy“ Jam auf Gilles Petersons‘ Brownswood Recordings feiert er steigende Erfolge. Ganz zu Recht, da die Qualität der Produktionen Charakter haben: Down Tempo mit jazzigen, elektronischen Elementen und dazu eine prägnant tiefe Stimmlage mit klugen Texten.
Es findet sich eine ungewöhnliche Flex-Klientel zusammen. Ganz im Stil von Ghostpoets Sound wirken die Menschen ruhig, motiviert und trotzdem melancholisch. Obwohl die Halle gefüllt ist, bleibt genug Luft zum Atmen – also keine 40 Grad und schwitzige Hitze, sondern angenehme Frische. Nachdem die Vorband „Inner Tongue“ gespielt hat, beginnt das Konzert zu seinem aktuellen Album „Shedding Skin“ kurz nach neun.
Die Live-Band steht bereit, Ghostpoet betritt den Raum und der erste Track wird gespielt. Das Klangbild ist perfekt gestaltet, die Musiker ergänzen sich souverän. Und so geht es das ganze Konzert hindurch weiter – alles passt. In einer Mischung zwischen sphärischen, basslastigen und ruhigen Sounds werden die Songs mit Höhepunkten wie „X Marks the Spot“, oder „That Ring Down the Drain Kind of Feeling“ gespielt. Das Konzert neigt sich nach einer Stunde dem Ende zu, „Off Peak Dreams“ ist eine der letzten Nummern.
Ghostpoet freut sich in Wien zu sein, hier zu spielen, er war schon lange nicht mehr da. Er wird sich jetzt einen Drink holen, meint er zum Abschied und bedankt sich. Auch wir bedanken uns für den Abend und freuen uns auf ein nächstes Mal – es hat Spaß gemacht. Die Musik ist aus, alle sind zufrieden und die Halle leert sich langsam, während gleichzeitig die jüngere Generation in den Startlöchern steht, da bereits die nächste Veranstaltung beginnt.
Ghostpoet live @ Flex 21.05.2015, Fotos: Na.Ni
(HB)