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M.I.A. drückt Knöpfe: „Go Off“ // Video

M.I.A. drückt Knöpfe: „Go Off“ // Video

Turbulente Monate hat M.I.A. hinter sich: Da wäre zunächst ihr Engagement für die Umweltkampagne des schwedischen Modekonzerns H&M, das nicht überall mit Wohlwollen rezipiert wurde (über die Gründe berichteten wir). Dem nicht genug, folgte ein Intermezzo mit dem Londoner Afropunk-Festival. Nein, M.I.A. werde nicht wie geplant als Headliner fungieren, so das vor wenigen Tagen erschienene Afropunk-Pressestatement zur Causa. Auslöser war die Kritik der streitbaren Britin an Black-Lives-Matter. Mit Tweets wie „Is Beyoncé or Kendrick Lamar going to say Muslim Lives Matter?“ oder „Or Syrian Lives Matter? Or this kid in Pakistan matters?” kritisierte sie eine monothematische Ausrichtung der Bewegung. Das mag zwar stimmen. Wirkt aber so, als würde man einer AIDS-Kampagne vorwerfen, sich nicht auch für den Kampf gegen Krebs einzusetzen. Und dann wäre noch der Clinch mit ihrer Plattenfirma, welcher M.I.A. sogar zur Drohung des Leaks ihres neuen Albums bewegte. Mit „Big American artists take from me and my work and refugee sentiments from my work before it’s released“ äußerte sie ihre Befürchtungen. Die Plattenfirma lenkte ein und gab „A.I.M“ ein möglichst zeitnahes Release-Date. Zwar nicht mehr im Juli, aber am 9. September. Nach „A.I.M.“ soll dann Schluss mit Musik sein.

Die erste Single auf ihrer letzten musikalischen Etappe (als ob, aber wollen wir ihr das einmal glauben) trägt den Titel „Go Off“ und wurde von Skrillex und Blaqstarr produziert. Der Track enthält mit Bollywood-Sample und Autotune gewohnte Zutaten eines M.I.A.-Tracks, will aber trotzdem nicht richtig zünden. Skrillex hin oder her. Gezündet wird allerdings im Video, das lediglich aus Bildern von Explosionen in einem Tagebau besteht. Keine Menschen weit und breit zu sehen. M.I.A. erklärt deren Abwesenheit durch den erlittenen Kräfteverschleiß nach dem Dreh von „Borders”. Für ihr neues Video wollte sie deswegen auf Menschen verzichten.