Now Reading
¡Mayday!- Believers

¡Mayday!- Believers

(Strange Music/VÖ: 16.7.2013)

In den Vereinigten Staaten konnten sich ¡Mayday! schon einen Namen machen, hierzulande zählt das 6-köpfige Gespann aus Miami noch zu den unbekannteren Vertretern unseres Lieblingsgenres. Das Zeug, um auch kommerziell richtig durchzustarten, hat die Gruppe um die beiden Rapper Wrekonize und Bernbiz definitiv, wie schon das großartige „Take Me To Your Leader“, das insgesamt zweite und erste Album welches über  „Strange Music“, dem Label des Doubletimewunders Tech N9ne veröffentlicht wurde, bewiesen hatte – manche sprachen hierbei sogar von der beste Platte, welche je über das Midwest-Powerhouse released wurde (und das will was, bei dem hoch qualitativen Roster, was heißen). Die Erwartungen in „Believers“, dem neuesten Streich von ¡Mayday!, sind daher also durchaus hoch angesiedelt.

Schon die ersten Nummern zeigen, dass sie die Erwartungen erfüllen können: Wrekonize und Bernbiz flowen wie gewohnt erstklassig über die Beats, welche sowieso ein Uniqum der Gruppe darstellen: die Bandbreite von Einflüssen, welcher sich ¡Mayday! bedienen, reicht von Blues über Soul bis hin zu Indie Rock – sowas hört man, besonders in dieser gelungenen Form  nicht oft. Ein weiteres Qualitätsmerkmal des Sextetts sind auch die sehr eingängigen Hooks: wer nach dem Hören dieser Platte nicht mindestens einen Ohrwurm hat, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Klar, vor Pop schrecken sie hier nicht zurück – aber was ist dagegen einzuwenden, wenn das alles unangestrengt, locker und einfach nur passend (mit ganz wenigen Ausnahmen) klingt? Man muss schon zu den ärgsten Vertretern der 1995-Black-Champion-Hoodie-nur-Mobb-Deep-auf-dem-Walkman-Sparte sein, wenn einem Songs wie „Shots Fired“ oder „Unplug“ total kalt lassen. Ein kleiner Negativpunkt besteht aber in diesem Zusammenhang darin, dass die eigentliche Message der jeweiligen Tracks (und die gibt es!) oftmals, bedingt durch die Eingängigkeit der Song, ein bisschen in dem Hintergrund rückt.

Das Album lässt sich schließlich in zwei Teile einteilen: die erste Hälfte ist energetisch und geht nach vorne, nach dem eher schwächeren „Tear Shit Down“ sind es vornehmlich ruhigere Songs, die einem hier begegnen, wobei ¡Mayday! auch, wenn es um nachdenkliche Tracks geht, nicht schwächeln, wie etwa bei „Shortcuts and Dead Ends“ gezeigt wird: „Lost some family, made some friends, earned some dollars, they got spent/In the end I’mma try to not have me regrets, cause I always made the attempt/When it’s all said and done we ain’t out here long/Better get your feet wet!“

See Also

Fazit: ¡Mayday! geben sich auch mit „Believers“ keine Blösse und fügen hiermit ein weiteres, fast makelloses Release in ihre Diskografie ein. Die Typen um die Rapper Wrekonize und Bernbiz haben es eindeutig verstanden (@Miamifler-Voice) – „Believers“ ist zwar eine Spur schwächer als „Take Me To Your Leader“, aber das ist Kritik auf ganz hohem Niveau. Die Sechs wissen genau was sie tun – man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.

[iframe_loader width=“640″ height=“360″ src=“//www.youtube.com/embed/W-o6jd1qecM“ frameborder=“0″]

(thomki)