1/3 Instrumentals, 1/3 Underground-Deutschrap, 1/3 Emotrap, wo hoid jemand bissi…
Zum Ende des Jahres gibt es noch einmal haufenweise neues Material aus dem Hause Sichtexot. Neben dem dritten Teil der „Sichtexotica“-Reihe – das in der bald erscheinenden Ausgabe unserer Instrumentalrubrik thematisiert wird – und der Kollabo–LP von Eloquent & Twit One, die Ende des Monats erscheint, liegt der Fokus insbesondere auf dem selbstbetitelten Solodebüt von Negroman.
Dieser ist bisher vor allem als Loki und in Kombination mit Knowsum – dessen erstes Soloalbum vor ziemlich genau einem Jahr erschien – als Luk&Fil in Erscheinung getreten. Auf 18 Tracks gibt es mit der Unterstützung von Nepumuk, Eloquent, MC Bomber und Sir Serch gewohnt misanthropische Alltagsbeobachtungen, teils mit Battlecharakter, immer mit einer enormen Sprachgewalt und philosophischer Metaphorik. Die musikalische Untermalung zwischen klassischem BoomBap und den für Sichtexot typisch experimentellen Sound stammt größtenteils von Knowsum, aber auch digitalluc, Eets sowie Negroman selbst haben dazu beigetragen.
Zur Selbstbeschreibung des Albums bezieht sich Negroman auf die nihilistische Sicht des portugisieschen Schriftstellers Fernando Pessoa: „Wir besitzen, so viel steht fest, keinen Wertbegriff, den wir auf das Werk, das wir schaffen, anwenden könnten. Wir schaffen es, so viel ist sicher, um uns zu beschäftigen, aber nicht wie der Gefangene, der Stroh flicht, um sein Schicksal zu vergessen, sondern wie das junge Mädchen, das Kissen bestickt, um sich zu beschäftigen – und weiter nichts.“
Bisher wurde der Track „From Uwe with love“ audiovisuell ausgekoppelt. Begleitet von Anthony Drawn am Saxofon und Referenzen an Walter Benjamin über „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ liefert es einen guten Eindruck auf das, was den geneigten Hörer auf dem Album erwartet – Selbstfindung in einer immer komplexer scheinenden Welt, Flucht in den Nihilismus und die sichtexot’sche Liebe für Soundästhetik fernab vom Mainstream.
Hab doch keine Angst vorm Tod, ich meld‘ mich freiwillig/ Ich hab‘ dem Ficker schon im Mutterleib ans Bein gepisst
Die „Negroman“ LP ist auf Bandcamp oder im SXT-Shop erhältlich.
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1/3 Instrumentals, 1/3 Underground-Deutschrap, 1/3 Emotrap, wo hoid jemand bissi rumschreit.