Spilif hat ein Herz für HipHop. Bereits auf „Let’s Fall in Love“, dem ersten gemeinsamen Single-Release mit dem Produzenten Rudi Montaire, gestand die Innsbrucker Rapperin ihre Liebe zu HipHop, die über die Jahre entstanden ist. Um die Volljährigkeit herum begannen viele von ihren Freunden zu rappen oder aufzulegen und zogen damit auch sie in die Szene hinein. Bereits als Jugendliche schrieb sie Texte, mit Anfang 20 fing sie an, die Wörter auf Beats zu packen. Ihr Weg in die Welt des Deutschraps reichte vom Freestylen übers Abfeiern von Blumentopf im Club bis hin zu Jam-Sessions und Rap-Battles im Keller. „Ich liebe das Genre hauptsächlich wegen dem zu besprechenden Raum, den die Instrumentals bieten“, sagt Spilif. Texte schreiben bezeichnt sie als Therapie und die Message – neben Flow, Reimen und Beats – als wichtigste Komponente.
Nachdem Spilif vor einigen Jahren als Teil des Duos Tiefsinntaucher aktiv war, folgte eine lange musikalische Pause. Seit gut zwei Jahren existiert nun die Kombination Spilif & Rudi Montaire. Den Münchner Produzent lernte Spilif auf einer Veranstaltung in Innsbruck kennen, bei der er als DJ auflegte. Nach einer gemeinsamen Jam-Session blieben die beiden weiter in Kontakt, machten aber noch nicht regelmäßig Musik miteinander. „Eines Abends hörte ich Ella Fitzgerald vorm ausgehen, schickte eines ihrer Lieder an Rudi mit dem Verweis auf Samples und als ich wieder zuhause war, hatte ich das Instrumental zu ‚Let’s Fall in love‘ im Postfach. Seither sind wir gemeinsam unterwegs“, beschreibt die Rapperin die Entstehungsgeschichte der ersten Single des neuen Duos. Auch die Sängerin mary.m.high ist seit den ersten Tagen mit dabei. Als Spilif Rudi Montaire in München besuchte, um an gemeinsamen Songs zu arbeiten, stellte er ihr die Soulsängerin vor, die er selbst aus dem Studium kennt. „Mittlerweile zähle ich die zwei zu meinen engsten Freunden und liebe es, mit ihnen zu arbeiten“.
Aus der gemeinsamen Liebe zu HipHop und der gewachsenen Freundschaft ist ein erstes gemeinsames Album entstanden. „Das Leben tarnt sich nur als Schnitzeljagd“ ist am 21. Februar digital und auf Vinyl erschienen. Der Titel entstammt dem Song „Mama“, beziehungsweise dem Mund von Spilifs Mutter, denn es ist ein Lied über ihre vielen Weisheiten. Eine davon: Das Leben tarnt sich nur als Schnitzeljagd.
Das Album vereint jazzige Beats mit intelligenten, gefühlvollen Texten und souligen Hooks. Obwohl Spilif damit ihrem Stil treu bleibt, erzeugt jeder Song des Mini-Albums einen anderen Vibe. „Die Summe“ und „Generation I Don’t Know“ wurden bereits vorab als Singles veröffentlicht. Letztlich finden neben den Raptracks und „Rudiludes“ auch einige Instrumental-Versionen Platz. Es wirkt wie eine Reihe von Momentaufnahmen aus dem Leben der Künstler, von chilligen, positiven Tracks wie „Die Summe“, „Jung und frei“ oder „Outro“, bis zu sentimentalen, ernsteren Songs wie „Spielen will ja jeder“.
Der rote Faden ist aber deutlich spürbar und als Gesamtwerk löst das Album ein Wohlfühlgefühl aus, dass Lust darauf macht, endlich in einer Blumenwiese sitzen und den Sommerwind genießen zu können, während die Platte im Hintergrund läuft. Auch in Zukunft wird das Trio weiter zusammen Musik machen und ist dabei offen für neue Einflüsse. „Wir werden uns in künfitgen Projekten immer mehr von Samples lösen und verschiedene Stilrichtungen mit Rap und Gesang bedienen“.
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