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Svaba Ortak repräsentiert Wien: „Ungestreckt“ // Video

Svaba Ortak repräsentiert Wien: „Ungestreckt“ // Video

Svaba Ortak
Svaba Ortak
Im Käfig mit posenden Habschis und Nationalflagge: Svaba Ortak

Im Rahmen der von Thug Life Clothing initiierten Reihe „Meine Stadt“ zeigt Svaba Ortak „sein“ Wien. Was seit einigen Jahren mit deutschen Straßenrappern bespielt wird – beteiligt haben sich etwa schon Farid Bang, Celo & Abdi oder Olexesh – bekommt damit erstmals eine Österreich-Ausgabe. Auf einem Beat seines langjährigen Hauptproduzenten PMC Eastblok zeigt sich der Landstraßer mit serbischen Wurzeln wie gewohnt technisch versiert, rappt on Point.

Auf textlicher Ebene kommt Svaba Ortak ohne Überraschungen aus. Der Protagonist erklärt eindrücklich, was passiert, wenn man sich mit den falschen (also mit seinen) Leuten anlegt. Es kommt zur obligatorischen Aufzählung einiger als bedrohlich dargestellter Wiener Bezirke und gezielt ausgesuchter Grätzel – die „Todeszone 1110“ soll wohl nicht nur auf den in Simmering beheimateten Wiener Zentralfriedhof anspielen. Weiters ist vom „Machtwechsel“, von Brüdern, nicht ganz legalen Geschäften und dem rabiaten Vorgehen bei illoyalem Verhalten des Gegenübers die Rede. Alles im Grunde schon zigmal gehört. Immerhin gelingt es Svaba, diese fast schablonenhaft wiederkehrenden Themen vergleichsweise kurzweilig umzusetzen. Für Schmunzeln sorgt etwa das kurze Intermezzo mit einer Abwandlung der Hook von „Jenny From The Block“. Wirkt zwar ein wenig deplatziert, hält aber vom der Monotonie geschuldeten Gähnen ab. Letztendlich steht ein Stadt-Representer, mit dem sich Wien Streetrap-technisch wohl gut mit deutschen Städten messen kann. Das war ja offenbar das Ziel.

Visuell ergänzen überwiegend im dritten Bezirk entstandene Bilder die „Thug Life“-Hommage an Wien. Ausgestattet mit Falco-Gedächtnis-Gelfrisur (aufgemotzt durch Undercut) posiert Svaba Ortak auf den Straßen, dem Bahnhof Wien-Mitte, am Wienfluss sowie im Czapkapark, wobei er teilweise von einer Meute unterstützt wird.

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