Heute erscheint Chakuzas neues Album Magnolia. Ehrlicher soll es sein, den echten Chakuza zeigen, der genug hat vom Rollenspiel bei ersguterjunge. Die Vorboten „Ich lauf“, „Decke“, „Windmühlen“ und „Hollywoodliebe“ sind große Popsongs: kitschig, eingängig und schön. Leider auch die stärksten des gesamten Albums.
Den neuen Sound hat der alte Weggefährte Stickle und Schlagzeuger Steddy (u.a. H-Blockx, Timid Tiger) gebastelt: „Ich gab denen eine Liste mit Tracks, die ich privat gerne höre, also von Bands wie M83, Citizen Cope oder auch viel Indie-Sachen, und hab denen gesagt: ‚Jungs, in die Stimmung soll das Ding gehen!'“. Zwar waren beide an XOXO beteiligt, aber der Vorwurf, er würde Caspers Sound kopieren, ist nicht haltbar. Dafür ist Magnolia zu eigenständig.
Die Synthies und halligen Drums klingen nach den 80er Jahren. Die Gitarren durch den Chorus-Effekt ebenso. Insgesamt ein sehr runder und frischer Sound. Textlich geht es meist um sein altes Leben, um falsche Freunde und dass er noch einmal von vorne anfangen will, Vielfalt schaut anders aus. Thematisch stechen nur die Songs „Hollywoodliebe“ (Beziehung zur Freundin), „Notlandung auf Berlin“ (Beziehung zu Berlin) und „Soundtrack deines Lebens“ (Beziehung zur Flasche) heraus.
Einige schöne Vergleiche (00:25) findet man auch, aber die wirkliche Stärke des Albums ist die Stimmung. Stimme, Beat und Text bilden eine perfekte Einheit und lassen Bilder im Kopf entstehen. So ergreifend und ehrlich die düstere Welt von Chakuza auch sein mag: auf Albumlänge fehlt es an Abwechslung.
Ist das noch Hiphop? Ist das 2013 noch relevant?
Chakuza im Interview mit The Message // Bei Amazon gibt es das Album heute für 5 Euro: Klick
Das Album als Spotify-Stream:
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