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Kid Cudi – Indicud

Kid Cudi – Indicud

(VÖ: 15.4.2013/Universal)

Kid Cudi gehört definitiv zu jenen Künstlern, die immer wieder für Überraschungen gut sind – positiv als auch negativ. Überraschungen gibt es auch auf „Indicud“, dem jüngsten Streich des Herrn Mescudi.

Die Größte besteht wohl darin, dass Kid Cudi alles (bis auf „Red Eye“, bei welchen ihm Hit-Boy unterstützt) selbst produziert hat, die bisherigen Stammproduzenten Emile oder Plain Pat sucht man auf dem neuen Album vergebens. Die Erwartungen waren dennoch groß, Cudis Aussage, „Indicud“ sei sein persönliches „2001“, kurbelten diese noch mehr an. Auch die Featureliste ließ auf ein spannendes Werk hoffen, schließlich bereichern Größen wie Kendrick Lamar, A$AP Rocky oder Too $hort das Album.

Dass Kid Cudi seinem alten Stil treu bleibt, beweisen schon die ersten Nummern der LP: Cudi hat weiterhin eine Vorliebe für Gesang, welchen er immer wieder mit Rapeinlagen vermischt, wer dies auf den bisherigen Werken nicht leiden konnte, der soll lieber seine Finger von „Indicud“ lassen. So weit, so gut. Das größte Problem des Albums liegt schließlich woanders: bei den Produktionen. Die ständige Ambition, etwas künstlerisch total Außergewöhnliches zu schaffen, wird der ehemalig G.O.O.D. Music Member nur selten gerecht, vor allem in der zweiten Hälfte des Albums wirken viele Beats billig und nicht richtig ausproduziert; ein High-End-Produkt schaut definitiv anders aus. Besonders peinlich berührt einen die Nummer mit Michael Bolton „Afterwards“ – hier geht Cudi mit seiner Experimentierfreundlichkeit definitiv zu weit. Bei „Girls“ sind es neben dem schwachen Beat vor allem die pubertären Lyrics, die einem die Schamesröte ins Gesicht treiben. Selbiges gilt auch für die  Beiträge von King Chip (fka Chip Tha Ripper), dessen Fähigkeit als Rapper mit „bescheiden“ beurteilt werden müssen. Am ehesten zu gefallen weiß Cudi noch auf den Nummern „Immortal“, „Solo Dolo Part 2″ (mit Kendrick Lamar) und dem mit einem typischen RZA-Part ausgestatteten „Beez“ – allesamt Tracks, bei welchem das typische Kid Cudi-Rezept, wie man es von „Man On The Moon“ kannte, aufgeht.

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Nichtsdestotrotz ist das Album als Ganzes eher eine Enttäuschung und deutlich schwächer als seine Vorgänger. Kid Cudis Fähigkeiten als Producer haben noch einiges an Luft nach oben, sein elektronisch-angehauchter Sound kann selten wirklich überzeugen. Schade. Vielleicht beim nächsten Mal. Dann aber bitte wieder mit Emile und Plain Pat.

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(thomki)