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Prodigy & The Alchemist – Albert Einstein

Prodigy & The Alchemist – Albert Einstein

Prodigy x Alchemist "Albert Einstein"
(Infamous Records/VÖ: 11.6.2013)

Prodigy rappt auf seinem Album ausschließlich auf Beats von The Alchemist – Krass, unfassbar, geil!“ So würden die Reaktionen ausfallen, könnten wir in die Zeit zurückreisen und würden uns im Jahr 2003 wiederfinden. 2013 hat sich schließlich einiges geändert: Prodigy interessiert eigentlich keinen wirklich mehr (H.N.I.C. 3, das nicht wirklich zu überzeugen wusste, manifestierte dieses Urteil), The Alchemist hat zwar mit seinem Kollegen Oh No unter dem Namen „Gangrene“ für einiges Aufsehen gesorgt, sein Sound triftete aber in immer psychedelischere Bereiche ab – seine letzten Produktionen hielten bei weitem nicht mehr, was der große Name einst versprach. Nun haben sich die beiden entschlossen, ihr gemeinsames Projekt „Albert Einstein“ zu nennen. Ein (zu) großer Name für ein dieses Projekt? Man wird sehen.

Zunächst fällt, ähnlich wie bei Mobb Deep Kollegen Havoc, das sehr gelungene Artwork auf. Die Featureliste ergibt eigentlich, wenn man die Arbeiten der beiden zuletzt verfolgt hat, Sinn, Action Bronson, Roc Marciano oder Domo Genesis sind zwar nicht überraschende, aber logische Features. Logisch sind auch die Themen über die Prodigy (hat sich über die Jahre nicht geändert und wird es wohl auch nie) rappt, und sein Flow, der an manchen Stellen immer noch so wirkt, als hätte Albert Johnson 5 Tage nicht geschlafen. Gut, das alles ist gewöhnungsbedürftig, weil vor allem Roc Marciano in „Death Sentence“ mal so richtig zeigt, wie man über die Instrumentals zu rappen hat – und man diesen eigentlich lieber zuhören will als Prodigy. Apropos Instrumentals: Der Grund, warum The Alchemist nur gähnend langweiliges Zeug die letzte Zeit lang produziert hat, dürfte wohl darin liegen, dass er alle guten Beats für dieses Projekt aufgespart hat. Die Instrumentals zu „Confessions“, „IMDKV“, „Bible Paper“, „R.I.P.“, „Give ‚Em Hell“ können allesamt mehr als nur überzeugen, hier wurde ganze Arbeit geleistet, sogar Prodigy klingt auf diesen Nummern einigermaßen hungrig. Die Features fügen sich- wenn auch oft etwas unauffällig (mit der Ausnahme Roc Marcianos!) nahtlos in das Album, wie zu erwarten war, ein.

Was bleibt nun von „Albert Einstein“? Nun, an die Genialität des Schweizers kommt diese Platte nicht heran, aber immerhin haben wir es hier mit einer sehr gut produzierten und mit passablen Raps ausgestatteten Platte zu tun. Dass Prodigy nicht mehr das heiße Eisen ist, welches er früher mal war, dürfte sowieso jeden klar sein. The Alchemist zeigte aber noch mal so richtig, was er drauf hat. Die Spannung auf das gemeinsame Projekt mit Roc Marciano steigt daher – und bis das veröffentlicht wird, kann man ohne Bedenken weiter „Albert Einstein“ hören.

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(thomki)