"The hardest thing to do is something that is close…
Im April 2017 spielte Electro-Producer Arca mit Unterstützung von Soulmate/Onlinefreund seit Kindheitstagen und Visual Artist Jesse Kanda eine denkwürdige Show im Londoner Roundhouse. Knapp ein Jahr später veröffentlicht die Musikplattform Boiler Room einen Mitschnitt des Konzertes, der einen guten Eindruck über die Stimmung vor Ort verschafft.
Der Mitschnitt beginnt mit dem peitschenden Opener „Whip“, für das Arca selbstredend mit einer Peitsche in der Hand die Bühne betritt, geht dann über zum „Mutant“-Kracher „Vanity“ sowie dem herausragenden Track aus „Xen“, „Sad Bitch“, und mündet schließlich in gesungenen Titeln seines letzten, selbstbetitelten Albums wie „Miel“ oder „Coraje“.
Das Duo Arca/Kanda jongliert dabei zwischen verschiedenen Stimmungen sowie den Extremen, wenngleich die provokanten Stellen der Performance im Video fehlen: Das Live-Publikum berichtete von expliziten Sexszenen auf dem Screen, für „Reverie“ griff Arca zudem auf eine Kunstblut-Performance zurück. Szenen, die Boiler Room wohl doch etwas zu heikel waren und dementsprechend nicht den Eingang in das Video fanden.
Wenngleich also gekürzt, ist der Boiler-Room-Mitschnitt trotzdem sehenswert, lebt Arca in seiner Performance eine ganz Bandbreite an Emotionen aus, oszilliert zwischen Zerbrechlichkeit und Härte und dekonstruiert, wie in seiner Kunst üblich, Kategorien von Männlichkeit und Weiblichkeit. Die Visuals von Jesse Kanda nehmen dabei nicht nur eine ergänzende Rolle ein, bei einigen Songs überlässt Arca den visuellen Künsten seines Kreativpartners gänzlich die Bühne.
Arca gastiert infolge von „Hyperreality – Festival for Club Culture by Wiener Festwochen“ im Mai in Wien.
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