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Barrington Levy – Robin Hood Rod Taylor – Where Is Your Love Mankind

Barrington Levy – Robin Hood Rod Taylor – Where Is Your Love Mankind


Während das Gros der Pop-Journalisten und die Industrie Ende der Siebziger nach dem neuen Bob Marley Ausschau hielten, erschütterte Jamaika gerade ein – von ihnen kaum wahrgenommener – revolutionär neuer Stil, der eine Bruchlinie zum klassischen Roots-Reggae schuf. „Statt einen neuen Star zu erschaffen, produzierte die Dancehall einen völlig neuen Stil von Musik mit vielen neuen Stars“, schreibt Howard Hawke im Booklet zum Reissue von „Robin Hood“, eines Lonplayers exakt aus jenen Tagen. Der Shootingstar dieses Dancehall genannten Stils war Barrington Levy. Damals gerade 16 Jahre alt, singt und chattet er über die Riddims aus dem Channel-One-Studio, super-cool gedropped von der Roots Radics Band und extra-dry gemixed von Scientist. Produziert sind die Songs vom genialen Henry „Junjo“ Lawes. Culture, Dancehall & Lovers aus einem Guss. Ergänzt auf CD um drei Killer-Disco-Mixes …

Und noch ein Lawes-produziertes Album als Reisssue: „Where Is Your Love Mankind“ von Rod Taylor, einem wenig bekannten Sänger mit souveräner Performance. Wieder rocken die Roots Radics die Session, wieder produziert Scientist. Rod Taylors Stil hier ist tiefer Roots, der aber eindeutig schon von der neuen Reggae-Epoche geprägt ist, das Album erschien 1982. Die Lyrics sind Reality, Love & Culture, vorgetragen, gelegentlich mit einer Note Horace Andy, über schwere, dichtgestrickte dubbige Riddims. Und das Album wird von Song zu Song intensiver, man sollte es in einem Stück hören. Auf Songs wie „Top Ranking“ oder „Lonley Lonley Lonley“ ist Taylor purer Soul, erhebend.

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Hans Grausgruber