Am 04. Mai veröffentlicht DJ Koze fünf Jahre nach seiner letzten „richtigen“ LP „Amygdala“ (das 2014 den ECHO-Kritikerpreis gewann) mit „Knock Knock“ ein neues Album. Nach den äußert überzeugenden Singles „Seeing Aliens“ und „Illumination“ mit Róisín Murphy serviert der gebürtige Flensburger nun auch das erste visuelle Material – nämlich zu „Pick Up“, das bereits beim Elevate Festival in Graz vorgestellt wurde und dort für mächtig Stimmung sorgte.
Dabei ist „Pick Up“ musikalisch simpel gehalten: Für den Track flippte DJ Koze Samples aus „Neither One of Us (Wants to Be the First to Say Goodbye)“ von Gladys Knight & the Pips sowie „Pick Me Up, I’ll Dance“ von Melba Moore, aus der Gladys-Knight-Nummer entnahm er die Vocals „It’s sad to think/I guess neither one of us/Wants to be the first to say goodbye“, für den geloopten Disco-Break bediente er sich beim Melba-Moore-Track. Kombiniert mit Strings und ein bisschen E-Gitarre ergibt das eine beeindruckende Mischung, in der sich Gefühle der Melancholie und der Euphorie die Hände reichen. Mit „It („Pick Up“, Anm. d. Verf.) creates something completely airborne, shot through with emotions such as gods must feel: not quite explicable to the human mind but strong enough to knock you off your feet“ wird die Stimmung des Songs im Pressetext treffend beschrieben.
Große Emotionen mit wenig Einsatz erschafft auch das Video, das die meiste Zeit über aus einem Blackscreen besteht, versehen mit einzelnen, schüchtern platzierten Bemerkungen zu dem Track. Das Gehirn des Hörenden soll schließlich die jeweiligen Bilder selbst malen. Also ein Video, das schlichtweg Raum für eigene Imaginationen lässt. Kreiert wurden die einzelnen Animationen von Terlina Lie, zuständig für das Video war Zoran Bihać, der eigentlich für opulentere Werke wie „Rosenrot“ oder „Mein Herz brennt“ von Rammstein bekannt ist.
