"The hardest thing to do is something that is close…
Alles kann sich ändern, DJ Premier bleibt seinem Trademark-Sound treu. Wäre auch ein bisschen armselig, wenn der geborene Texaner mit unfassbarer Legacy plötzlich auf einen Hypetrain aufspringen würde. Daher klingen Premo-Beats 2018 unverändert nach … DJ Premier, sprich: Weiterhin diggt er Jazz-Samples, fabriziert daraus monotone Loops und scracht abschließend die Hook (da legt der Chef noch selbst Hand an). Eine Rezeptur, die in den 90ern natürlich ein klein wenig frischer um die Ecke kam. Aber damals benutzte er anderes Equipment. Ein Grund, warum der Name Premo mittlerweile eher nostalgische Gefühle weckt und einen weniger an die Gegenwart denken lässt.
Zugegeben: Dieses Urteil fällt etwas zu hart aus. Denn dass Premo immer noch astreine Musik produziert, die sich nicht auf HipHop beschränkt, bewies vergangenes Jahr beispielsweise seine Arbeit für Singer-Songwriterin Torii Wolf. Und die HipHop-Beats, wenngleich die Quantität abnahm, verfügen ungebrochen über einen ganz eigenen, spezifischen Charme. Davon kann man sich auf der neuen Single von Evidence, „10,000 Hours“, überzeugen.
Dass das Zusammenspiel der Gang-Starr-Legende (ja, Kinder, da darf man einmal mit dem Begriff rausrücken) mit Mr. Slow Flow ein stimmiges ist, zeigte sich bereits auf dem Dilated–Peoples-Track „Clockwork“ oder, um ein bisschen aktueller zu werden, den Nummern „You“ sowie „The Epilogue“ aus dem letzten Evidence-Album „Cats & Dogs“. „10,000 Hours“ fügt sich nahtlos in diese Reihe ein. Obwohl Überraschungen fehlen – Evidence flowt wie immer „slow“, und Premos Soundtreue wurden schon eingangs erwähnt. Aber in diesem Fall klingt das alles sehr dope. Und mit „And I don’t wanna see my heroes slanging verses on their Twitter/ey, everyone’s an imitation, spitters copped the G Rap, the rest are on some Drake shit/I took my time to find my own shit, 10,000 hours, no-bar-will-type-alone shit“ betreibt Sympathieträger und Fotografie-Fan Evidence sogar richtig Realtalk. Aus Evidence neuem Album „Weather or Not“, das am 26. Januar über Rhymesayers erscheint.
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