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Gucci Mane – Trap House III

Gucci Mane – Trap House III

Gucci Mane - Trap House 3 Album Art(1017 Brick Squad, 101 Distribution/VÖ: 21.5.2013).

Bei Gucci Mane scheiden sich die Geister. Klar, auch der größte Fan des Eistütenfacetatträgers wird zugeben müssen, dass GMane eines bestimmt nicht ist: ein sonderlich talentierter Rapper. Selbiges stellt nun wirklich keine Überraschung dar, genauso wenig wie der relativ biederne Beatgeschmack des Brick Squad-Oberhaupts: Gucci will einfache Synthiebeats mit MÄCHTIG Bass – die Kiddies sollen ja schließlich auch ordentlich was spüren wenn sie sich die volle Dröhnung Gucci Mane’schen Trapsounds auf die nagelneuen Beats by Dr. Dre geben. Beeindruckenderweise zieht er sein musikalisches Konzept nun aber schon seit Jahren ohne einen Gedanken auf Progression schnurstracks durch – manche kreiden ihn das an, andere erfreuen sich, dass jener Typ, der sich einst Gucci nannte  bevor er überhaupt wusste was Gucci ist, sich einfach seit jeher treu bleibt.

So gesehen dürfte zumindest die Fangemeinde, die er sich durchaus aufbauen konnte, auch von Trap House 3 überzeugt sein: die Beats klingen wieder alle nach dem bekannten Schema F (vielleicht sprangen diesmal die eigentlich nicht ganz unfähigen Da Honorable CNote für Stammproduzer Lex Luger ein, weil letzterer zuletzt doch ein bisschen mehr Abwechslung in seine Beats reinbringen konnte?), gewohnte Lyrics nach Schema F (mal vorweg: Raps Antonio Gramsci wird Gucci Mane in diesem Leben nicht mehr werden) und wieder haufenweise illustre Features aus der Trap (wo findet Gucci eigentlich so Typen wie Young Scooter? WO?) gepaart mit doch gewinnbringenden Gastbeiträgen von Rick Ross (rappt wieder einmal bosshaft auf dem Titeltrack) und mit Abstrichen 2Chainz und Wiz Khalifa. Und Chief Keef scheint langsam in die Rolle des Nachfolgers Waka Flocka Flame reinwachsen zu können – ob der gewöhnliche Raphörer das gut oder eher schlecht findet, sei mal dahingestellt.

Worüber sich aber weiterhin stundenlang lachen lässt, sind die Adlibs. U-N-F-A-S-S-B-A-R was für schräges Zeug Radric Davis hier wieder vom Stapel lässt. Vielleicht schlägt sich auch die „Moneyboyisierung“, welche sich doch zwangsweise in den Gehirnwindungen verankert hat, hier nieder – aber wer bei den ganzen „BURR!“ „It’s Gucci“ etc. nicht lachen kann, geht dafür in den Keller. Auch wenn das ganze Geschrei natürlich das Album/Mixtape/whatever nicht retten kann: witzig ist es allemal.

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Fazit: „Trap House 3“ ist ein okayer Abschluss der Trilogie – werden zumindest die sagen, die schon „Trap House“ und „Back to the Trap House“ gefeiert haben. Alle anderen wissen ja schon, was sie auf dem Album geboten bekommen, und werden es entweder  meiden wie der Teufel das Weihwasser (5€ ins Phrasenschwein) oder sich erstmal heftig die Kante geben, denn auch in diesem Zustand kann „Trap House 3“ überzeugen – weil die spaßigen Elemente einfach noch spaßiger wirken. Und jetzt überlegt mal, warum Gucci selbst dauernd am Sizzurp nippt….. alles klar?

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(thomki)