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Jeru The Damaja verschenkt seine erste Demo // Download

Jeru The Damaja verschenkt seine erste Demo // Download

Jeru the Damaja

Für Jeru The Damajas Diskografie würden manche Rapper morden — wobei für große Neidgefühle „The Sun Rises in the East“ und „Wrath of the Math“, jeweils zur Gänze von DJ Premier produziert, ausreichen. Handelt es sich bei beiden Alben um besonders eindrucksvolle Vorführungen großer Wortakrobatik. Die Jeru the Damaja dennoch nicht vom Weg in die Versenkung abhielten. Musikalische Lebenszeichen gibt es heute nur selten, und wenn, dann deutlich unter dem Niveau früherer Großtaten (welche sowieso keiner mehr erwartet). Einfach nicht mehr sonderlich spannend, dieser Jeru The Damaja. Als Konsequenz daraus finden die Konzerte mittlerweile nur noch an jenen sagenumwobenen Orten in der Peripherie statt, wo alte, oft abgebrannte Helden vergangener Tage für ein paar Nickel zueinanderfinden – und mehr Trauer als Freude verbreiten.

Spannend sind daher nur noch musikalische Überbleibsel aus der besseren Zeit. Jeru The Damajas „The Dirty Rotten Demos“ ist ein genau solches Relikt. Aufgenommen zwischen 1991 und 1992 und produziert von Guru (R.I.P.), dem zweitbesten Produzenten von Gang Starr. Sein großes Talent lässt Jeru The Damaja in allen drei Tracks aufblitzen, „God of Rhyming“ ist sogar ein richtiges Highlight und hätte zu damaliger Zeit Freudentränen unter HipHop-Heads beschert. Für „The Damaja“ flippte Guru „Love Your Life“ von der Average White Band, eine Idee, die zur gleichen Zeit auch A Tribe Called Quest für „Check the Rhime“ hatten. Als Abschluss dient ein neunzig Sekunden langer Ausflug in den Lokalkolorit von „Homicide central, East New York“: „Dirty Rotten Demo“ ist kurz, aber überzeugend. Letzteres gilt stellvertretend für die ganze Demo, denn: Jeru The Damaja war zu dieser Zeit einfach ein unglaubliches Rapmonster, wie die drei Tracks eindrucksvoll unter Beweis stellen. Und eigentlich der logische Vorbote für das ganz große Fest auf „The Sun Rises in the East“ sind. Selbst wenn Jeru heute nur noch in heruntergekommenen Industriehallen vor einer Handvoll Backpackern auftritt, die frühen Ausnahmeleistungen kann ihm keiner nehmen.

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