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Lefties Soul Connection – Skimming the Skum

Lefties Soul Connection – Skimming the Skum

Schlag auf Schlag flattern uns mittlerweile die funkigen Releases ins Haus, dass es nur so eine Freude ist. Und noch dazu so fresh! Europe’s gone funky, wieder einmal muss man dazu sagen, aber derzeit scheint das Funk-Fieber den Kontinenten (und die Insel links oben) wieder gepackt zuhaben. Also gerade rechtzeitig liegt nun die Neue der Lefties Soul Connection vor, die Amsterdamer auf dem Kölner Melting Pot-Label, das sich mittlerweile eine Reputation in Sachen Funk und Hip-Hop aufgebaut hat und diese nicht auch zu unrecht genießt.
Also auf der Promo-Ausgabe von „Skimming the Skum“ steht unter anderem geschrieben: File Under: Funk/Raw Soul. Normalerweise sind solche Kategorisierungen von Label-Seite einmal grundsätzlich nur mit Vorkoster zu genießen, aber in diesem Fall hat man schon recht nahe dem Schwarzen getroffen, um zu präzisieren könnte man etwa auf Raw Souly Funk Raw umdichten (in Zeiten großer Fadesse). Also „raw“ ist ein guter Ausgangspunkt wenn es darum geht, den Sound der Lefties Connection ein wenig näher zu erläutern. Zuerst einmal hört sich das Ganze an, als hätte man einfach ein Mikro in die Mitte des Raums gestellt, grob formuliert, man hört den Raum deutlich heraus, was den Sound schon von vornherein ungemein dirty macht. Dass das gesamte Album in einer relativ großen Lagerhalle (!) aufgenommen wurde, leuchtet demnach ein. Zur Besetzung: Guitar, Hammond, Bass, Drums. Klassiker. Gitarre bringt es clean und angezerrt gleichermaßen, die Drums sind gröbest funky, Bass ist tight mit den Ghost Notes, die Hammond ist gediegene Hammond. Beste Vorraussetzungen also.
Im Gegensatz zu, beispielsweise, der kürzlich vorgestellten Mastersounds-Scheibe, zeichnet die Lefties Connection vor allem eine höhere Eigenständigkeit was Stil und Komposition betrifft. Dass man um die Meters hier auch nicht herumkommt ist gut und logisch, trotzdem sind Intros, Breaks und Melodien von erstaunlicher Originalität, nicht was Grundschemata, sondern Details betrifft. Was sich, zum Beispiel, beim Hauptthema von „Loose Change“ bemerkbar macht, wo sich einem die Eingeweide so wunderbar zusammenziehen. Ansonsten präsentiert sich das Album in Sachen Sound und Groove ausgewogen, deep down n’dirty und kann womöglich erste Symptome eines chronischen Restless Leg Syndroms auslösen. Es empfiehlt sich, das Risiko möglichst bald einzugehen. Roh und blutig.

Die Funk-Schublade der Message-Redaktion hat jedenfalls noch einiges in petto. Stay tuned! – moe