Die Doppeldeutigkeit des Begriffs „Zecke“ ist bekannt: Im biologischen Sinne wird darunter eine Unterart der Milben verstanden, die ziemlich fiese Krankheiten übertragen kann. Politisch wurde der Begriff von Rechtsextremen aufgenommen und zu einem Schimpfwort für unter anderem Homosexuelle, Linke, Punks oder Asylwerber umfunktioniert (in der Punkszene findet „Zecke“, im Sinne eines Trotzwortes, auch als Selbstbezeichnung häufig Verwendung).
Marsimoto greifte die beschriebene Doppeldeutigkeit jüngst für den Track „Zecken raus“ auf. Die Story: Eine rechtsextreme Zecke stört sich gewaltig daran, bei Neonazis für den vorhin erwähnten Benennungszweck herhalten zu müssen („Mich als linksradikales Gesindel zu beschimpfen tut so weh/Blut und Ehre, alles für was ich steh'“). Am Ende erkennt aber die Zecke, dass sie bei den Rechten nie akzeptiert werden wird – und meldet sich für ein Aussteigerprogramm beim BfV (Bundesamt für Verfassungsschutz) an. Interessante Story, die Marsimoto auf einem Beat von Dead Rabbit, The Krauts & Marsimoto himself von sich gibt. Und nun mit einem passenden Video versehen wurde. Aus dem Album „Ring der Nebelungen“ (Review).
